Betonkleber – dass muss man wissen

Immer häufiger wird er auf Baustellen gesehen und immer öfter wird er von Fachleuten sowie von Hobbybastlern verwendet: der Betonkleber. Dieser Ratgeber soll sich rund um den Betonkleber drehen, wobei alle möglichen Fragestellungen zu diesem Thema beantwortet werden.

Eingangs wird das Wichtigste kompakt zusammengefasst für einen guten Überblick. Danach folgt ein Ratgeberteil, in dem Fragen geklärt und Fachwissen vermittelt werden soll. Anschließend werden vier verschiedene Betonkleber kurz vorgestellt, inklusive deren Vor- und Nachteile.

Das Wichtigste in Kürze

  • Betonkleber wird verwendet, um Beton mit Beton oder Beton mit anderen Materialien zu verkleben.
  • Oft erleichtert Betonkleber den Arbeitsprozess, da er sich flexibel anpassen lässt.
  • Wenn Ausbesserungen oder Umbauten durchgeführt werden müssen, eignet sich Betonkleber optimal.

Wofür wird Betonkleber benötigt?

Betonkleber wird, wie der Name schon sagt, in der Regel verwendet, um Beton zu kleben. Hierbei gibt es die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten, die wir im Folgenden vorstellen wollen.

Verspachteln oder Auffüllen

Mit dem Betonkleber ist es möglich, Höhenunterschieden auf Oberflächen auszugleichen. Hierzu zählt beispielsweise das Verspachteln von Bohrlöchern, die auf einer sonst glatten Oberfläche ja kein schöner Anblick sind. Nach Reinigung des Bohrlochs kann es dann problemlos mit dem Kleber aufgefüllt werden.

Verkleben von Stoffen

Hierzu eignet sich der Betonkleber besonders gut, es ist seine eigentliche Königsdisziplin: das Verkleben von verschiedenen Werkstoffen miteinander. Hierbei kann es sich um Beton handeln, oftmals sind die Kleber aber so hergestellt, dass sie auch andere Werkstoffe problemlos verkleben können. Vor allem für bauliche Eingriffe, bei denen man nichts Bohren kann, ist der Betonkleber super geeignet. Wenn zum Beispiel eine Holzplatte mit einer Betonwand zusammengebracht werden soll, man die Holzplatte aber nicht mit Bohrlöchern belasten will, dann kann hier der Betonkleber zur Anwendung kommen.

Verschließen von Rissen

Auch Risse in Betonwänden oder ähnlichen Stoffen können mit dem Kleber gut verschlossen werden. Die Verspachtelung des Risses für dazu, dass die Oberfläche wieder ausreichend vor Witterung geschützt ist und sie verhindert, dass der Riss noch weiter aufreißt. Ein solcher Eingriff in die Oberfläche ist schonend und auch verhältnismäßig kostengünstig, da man ansonsten die gesamte Oberfläche austauschen müsste.

Instandsetzung von Zementmörtel- oder Betonschichten

Der Betonkleber kann auch dazu diesen, Schäden an anderen Verbindungsschichten beispielsweise mit Beton oder Zementmörtel zu reparieren. Wenn eine Zementmörtelschicht schon etwas älter ist, kann es gut sein, dass sie durch Verwitterung und andere Einflüsse langsam beginnt abzubröckeln. Dieser Prozess endet irgendwann darin, dass der Zementmörtel nicht mehr die erforderliche Stabilität gewährleisten kann und die jeweilige Konstruktion instabil wird. Um diesem Problem entgegenzuwirken, kann man, sobald ein Zerfall der Zementmörtelschicht erkennbar ist, eingreifen und etwas Betonkleber an den benötigten Stellen platzieren.

Anwendung und Funktionsweise von Betonkleber

Mit dem Betonkleber ist es beispielsweise möglich, verschiedene Werkstoffe über lange Zeiträume miteinander zu verbinden. Doch wie funktioniert Betonkleber? Und wie ist er anzuwenden? Diese Fragen klären wir im Folgenden.

Chemische Betonkleber bestehen in der Regel aus Polymeren. Sie werden in komplizierten chemischen Verfahren hergestellt und enthalten zahlreiche Chemikalien, doch keine Sorge – normalerweise sind die Betonkleber nicht stark gesundheitsschädigend. Dennoch sollte man im Umgang mit ihnen vorsichtig sein, Handschuhe tragen und Kontakt mit den Augen vermeiden.

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Wie andere Baustoffe auch (z.B. Silikon) wird Betonkleber in der Regel in Kartuschen geliefert, die dann in eine Auspresspistole eingespannt wird. Durch die Auspresspistole wird der Kleber dann auf die zu verklebende Fläche aufgetragen.

Es gibt verschiedene Klebetechniken, die auf unterschiedliche Anforderungen angepasst sind. So werden bei nicht so schweren Materialien eher Punkte auf die Fläche geklebt und bei schwereren Materialien werden in der Regel Linien gezogen.

Vor der Anwendung und dem Verkleben mit dem Betonkleber müssen die ersten 10 cm des Klebers verworfen werden. Am besten sollten diese auf ein Tuch oder Ähnliches gespritzt und danach entsorgt werden. Manchmal sind es auch etwas mehr oder weniger als 10 cm, hier ist die Packungsbeilage zu beachten. Der Grund für das Verwerfen der ersten Zentimeter des Klebers liegt dabei im Chemischen.

Die meisten modernen Kleber haben eine praktische Doppelkammer. Das bedeutet: In einer Kammer der Kartusche befindet sich ein chemischer Stoff und in der anderen Kammer befindet sich ein anderer chemischer Stoff. Wenn beide Stoffe zusammenkommen, kommt es zu einer chemischen Reaktion, die den starken Klebeffekt zur Folge hat. Bei den ersten Zentimetern des Klebers kann es jedoch sein, dass das Verhältnis zwischen den beiden Chemikalien noch nicht so ist, wie es idealerweise sein sollte. Genau aus diesem Grund werden die ersten Stöße des Betonklebers verworfen.

Doch nicht alle Betonkleber haben Kartuschen mit Doppelkammer. Bei manchen Klebern werden auch beide chemischen Stoffe separat geliefert, sodass man sie als Verbraucher noch anrühren und vermischen muss. Das hat den Vorteil, dass der Kleber insgesamt eine längere Haltbarkeit hat, zugleich kommt aber der Nachteil hinzu, dass man ihn selbst anrühren muss, wodurch mehr Zeit und Arbeit erfordert wird.

Gibt es andere Verbindungsmöglichkeiten von Beton?

Eine häufig gestellte Frage ist die nach Alternativen zum normalen Betonkleber. Ja, es gibt solche Alternativen, es gibt sogar recht viele davon. In den folgenden Abschnitten soll es um deren Vorteile, sowie um deren Nachteile im Verhältnis zum Betonkleber gehen.

Beton

Man kann Beton tatsächlich auch mit Beton selbst kleben. Dadurch, dass der Beton nach einer gewissen Zeit zu einem enorm festen Stoff aushärtet, ist er optimal dafür geeignet verschiedene Elemente zu verbinden.

Vor allem bei Bodenplatten findet der Beton als Kleber seine Anwendung. Besonders praktisch macht ihn, dass man hier in verschiedensten Variationen arbeiten kann, die Technik kann also immer an das gewünschte Resultat angepasst werden. So lässt sich beispielsweise beim Auslegen von Bodenplatten mit einem Dünnbett oder mit einem Dickbett arbeiten. Das Dünnbett ist heutzutage die gängigste Variante, wenn es darum geht Bodenplatten zu verlegen. Dabei wird ein recht zäher Beton ohne viel Wasser verwendet, um so schnelles Arbeiten gewährleisten zu können. Dadurch, dass es keine langen Anrühr- oder Aushärtezeiten gibt, ist das Dünnbettverfahren sehr effektiv.

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Beim Dickbettverfahren wird eine wesentlich größere und flüssigere Schicht von Beton auf den Estrich gegeben, wonach die Bodenplatten hinzugefügt werden können. Bei diesem Verfahren können Bodenunebenheiten gut ausgeglichen werden, jedoch dauert es um einiges länger.

Mörtel

Mörtel ist auf zahlreichen Baustellen ein gängiger Werkstoff, um verschiedene Oberflächen miteinander zu verbinden. Häufig sieht man Mörtel bei Ziegelwänden und generell bei Wandkonstruktionen, bei denen mehrere Segmente übereinandergestapelt werden müssen. Mörtel besteht aus Wasser, Sand und Zement oder Kalk. Die Zusammensetzung von Mörtel unterscheidet sich mit der von Beton insofern, als dass in Beton zusätzlich noch Kies enthalten ist.

Der Mörtel sorgt mit seiner großen Festigkeit für eine äußerst hohe Stabilität in der Konstruktion und wird daher vor allem bei Mauern oder Wänden verwendet. Mörtel hat jedoch den Nachteil, dass er aufgrund seiner leicht groben Struktur nicht unsichtbar gemacht werden kann, da es schwierig ist ihn mit normaler Wandfarbe zu überstreichen.

Fliesenkleber

Fliesenkleber ist eine besondere Art des Mörtels, welche speziell für Fliesen verwendet wird. Der Fliesenkleber hat einen guten Halt auf strukturlosen Oberflächen, weshalb er sich besonders gut für glatte Oberflächen eignet.

Welche Punkte müssen beim Betonkleber unbedingt beachtet werden?

Auch beim Kleben gibt es einige Punkte, die dringend beachtet werden müssen, da ansonsten Schäden bei der Arbeit die Folge sein könnten. Unter den nächsten Überschriften werden einige von diesen Punkten genauer erklärt.

Klebekraft beachten

Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass auf keinen Fall die Klebekraft des Betonklebers überschritten wird. Auf jeder Kartusche steht immer drauf, wie viel Kilogramm ein Quadratmeter des Klebers halten kann. Dieser Wert darf nicht überschritten werden und die Belastung auf den Betonkleber sollte immer etwas darunterliegen.

Saubere Oberflächen

Die Oberflächen, die zusammengeklebt werden sollen, müssen auf jeden Fall sauber sein. Am besten ist es, sie vor dem Kleben nochmal mit einem Tuch abzuwischen, um Schmutz und Staub zu entfernen. Nur wenn die Oberflächen frei von Staubpartikeln und Ähnlichem sind, können sie optimal aufeinander haften.

Fixieren der Werkstoffe

Während des Vorgangs der Aushärtung ist es von Bedeutung, dass die Werkstoffe nicht verrutschen. Wenn einer der verklebten Stoffe verrutscht, wird das Ergebnis nicht so wie gewünscht und durch die gute Festigkeit des Klebers wird eine nachträgliche Korrektur schwierig. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass die Werkstoffe nach dem Kleben in der richtigen Stellung bleiben, im Zweifel mit einer Fixierung.

Gut trocknen lassen

Man sollte dem Betonkleber mindestens 24 h geben, um final auszuhärten. In diesem Zeitraum dürfen die einzelnen Elemente nicht bewegt werden. Außerdem ist auf eine ausreichende Belüftung zu achten, wodurch der Prozess des Aushärtens effektiver werden kann.

Was gibt es konkret für Produkte? – 4 Betonkleber vorgestellt

CHEMOFAST VK

Der CHEMOFAST VK ist ein 2-komponentiger Injektionskleber, mit dem man vor allem Verankerungen für alle möglichen Befestigungen stabil anbringen kann. Er härtet schnell aus, wodurch Wartezeiten verkürzt werden, was aber auch bedeutet, dass schnelles Arbeiten erfordert wird.

 

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Pattex Montagekleber Power

Dieser Montagekleber von Pattex ist ein sehr vielseitig verwendbarer Baustoff. Nicht nur als Betonkleber kann man ihn verwenden, sondern auch als Kleber für Holz oder Stein ist er gut geeignet. Wie andere Kleber auch, ist der Pattex Montagekleber Power ein 2-komponentiger Kleber mit 2 verschiedenen Chemikalien.

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Pattex Montagekleber Power, Baukleber mit starker Anfangshaftung, Kraftkleber für saugende... *
  • Starke Montagepaste – Der Pattex Montagekleber überzeugt mit seiner hohen Anfangshaftung und der starken Klebkraft für...
  • Saugende Untergründe – Der Wandkleber gleicht Unebenheiten aus und eignet sich für saugende Materialien*, z.B. als...
  • Innen & außen – Mit seiner starken Formel kann der Montagekleber außen und innen verwendet werden. Die Verklebungen sollten...

 

MEM Montagekleber Extrem

Mit dem MEM Montagekleber Extrem wird ein weiterer vielseitiger Montagekleber vorgestellt. Er ist auf dem Bau sowohl innen als auch außen zu verwenden und kann auf fast allen Materialien verwendet werden. Die Zeit, die der Kleber zum Aushärten benötigt, beträgt 10 Sekunden.

MEM Montage-Kleber Extrem, Pastöser Dispersionsklebstoff, Hohe Anfangshaftung und Endfestigkeit,... *
  • Hochwertiger Klebstoff zum sicheren Verkleben mit exzellenter Haftung und hoher Qualität, Stoß- und vibrationsunempfindlicher...
  • Ideal zur Verklebung von Porenbeton, Stein, Span-, Dämm- und Isolierplatten, Gipskartonplatten, Dekorbalken, Holz, Styropor und...
  • Verarbeitung: Untergrund muss trocken, sauber, fest, tragfähig sowie frei von Staub und Trennmitteln sein, Kleber als Streifen...

 

fischer Montagekleber

Der fischer Montagekleber eignet sich ideal für fast alle Materialien und Oberflächen. Er sollte optimalerweise drinnen angewendet werden, kann im Notfall aber auch draußen für Halt sorgen. Besonders einfach ist die Anwendung, dadurch dass kein Auspresspistole verwendet werden muss, weshalb der fischer Montagekleber gut für Anfänger geeignet ist.

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fischer Montagekleber, Klebstoff in Weiß, Flüssigkleber, super starker Halt, innen und außen... *
  • Schnell & zuverlässig: Der Flüssigklebstoff wird direkt durch eine spezielle Kartusche ohne zusätzliche Auspresspistole...
  • Hohe Belastbarkeit: Durch den starken Halt des Superklebers von bis zu max. 260 kg pro 10 cm² entfallen zukünftig lästiges...
  • Alleskönner: Mit dem Universalkleber ist die Anbringung und Verklebung sämtlicher Materialien auch auf rauen Untergründen, wie...

 

Zusammenfassung Betonkleber

Betonkleber sind zuverlässige Klebstoffe, wenn es darum geht, Dinge innen oder auch außen ohne Bohrungen zu befestigen. Mit ihnen lassen sich außerdem Verankerungen stabilisieren oder auch Fugen zwischen Werkstoffen abdichten. Oftmals sind die Betonkleber nicht ausschließlich für Beton geeignet, sondern finden auch noch auf zahlreichen anderen Materialien Halt.

Es gibt einige wichtige Dinge beim Kleben mit Betonkleber zu beachten, jedoch ist der generelle Umgang mit dem Kleber im Verhältnis zu anderen Methoden recht leicht.

Eine große Rolle spielt noch die Klebekraft des Betonklebers, denn wenn diese überschritten wird, dann könnte das fatale Folgen haben.

FAQ – einige wichtige Fragen

Wo gibt es Betonkleber zu kaufen?

In so ziemlich jedem Baumarkt kann man Betonkleber erwerben. Außerdem gibt es zahlreiche Online-Shops, die Baustoffe wie Betonkleber verkaufen.

Was ist ein 2-komponentiger Klebstoff?

Bei einem 2-komponentigen Klebstoff werden in einer Kartusche mit zwei Kammern zwei verschiedene Chemikalien aufbewahrt. Beim Herauspressen der Klebemasse kommen die beiden Stoffe in Kontakt und eine chemische Reaktion läuft ab. Bei dieser chemischen Reaktion wird die starke Klebeeigenschaft des Gemischs hervorgerufen. 2-komponentige Klebstoffe sind bei Beton- und Montagekleber heutzutage gängig.

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