Das Mehrgenerationenhaus war lange Zeit in Vergessenheit geraten, doch im heutigen modernen Zeitalter erfreut es sich wieder unglaublich großer Beliebtheit. Nicht verwunderlich, denn schließlich gibt es kaum etwas Schöneres als gemeinsam mit Jung und Alt den Alltag zu bestreiten, Zeit zu verbringen und ein wundervolles Leben ohne Einsamkeit zu gestalten. Doch was gibt es beim Abenteuer „Mehrgenerationenhaus“ zu beachten?
Was versteht man unter einem Mehrgenerationenhaus überhaupt?
Bevor wir uns den Punkten widmen, die es bei der Planung eines Mehrgenerationenhauses zu berücksichtigen gilt, möchten wir noch kurz erläutern, was es mit dieser „Wohnform“ überhaupt auf sich hat. Die Grundidee dahinter ist die eines altersübergreifenden sozialen Miteinanders. Im Grunde genommen stellt bereits eine Familie, die aus Eltern und Kindern besteht und gemeinsam in einem Haus lebt, eine Version des generationenübergreifenden Haushalts dar, nämlich das sogenannte Zweigenerationenhaus. Doch Menschen, die das Abenteuer „Mehrgenerationenhaus“ angehen möchten, streben häufig an, noch eine dritte, vierte oder gar fünfte Generation miteinzubeziehen. Zum Beispiel die Urgroßeltern, die Großeltern oder die Urenkel. Doch nicht nur Familien entscheiden sich für diese Art des Zusammenlebens, sondern auch befreundete und gleichgesinnte Menschen empfinden das Mehrgenerationenhaus als praktische Lösung, um dem Wohnungsmangel in Großstädten, den hohen Mieten und natürlich der Einsamkeit zu entfliehen.
Worauf muss man bei der Planung eines Mehrgenerationenhauses achten?
Bereits vor dem eigentlichen Hausbau oder den Umbaumaßnahmen einer bereits bestehenden Immobilie, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, wie das Mehrgenerationenhaus aussehen soll. Wohnen alle Involvierten in ihrer eigenen Wohnung und für gemeinsamen Aktivitäten im Leben gibt es im Mehrgenerationenhaus unterschiedliche Gemeinschaftsräume? Oder wünschen Sie sich ein Mehrgenerationenhaus, dass an ein klassisches Einfamilienhaus angelehnt ist? In diesem Fall haben die Bewohner anstatt einer eigenen Wohnung, lediglich ein eigenes Zimmer als Rückzugsort. Das kann jedoch zu Spannungen führen. Egal ob der Stubenwagen neben dem Fernseher steht, so dass man keinen Ton versteht oder die Oma mal wieder die Kinder mit wohlgemeinten Ratschlägen nervt. Beachten Sie beim Planen Ihres Mehrgenerationenhauses auch unbedingt, dass zum Beispiel im Esszimmer alle Generationen Platz haben müssen. Gleiches gilt für das Wohnzimmer, auch hier muss ausreichend Platz für gemeinsame Aktivitäten vorhanden sein. Doch das ist noch nicht alles, denn bei dieser Art von Zusammenleben ist auch eine große Küche ein absolutes Muss. Schließlich stellt das gemeinsame Zubereiten von Speisen vor allem in Mehrgenerationenhäusern einen wichtigen Teil des Tagesablaufes dar.
Besonders wichtig in einem Mehrgenerationenhaus ist natürlich auch die Innenausstattung. Diese beginnt bereits bei der Barrierefreiheit. Sowohl schwellenlose Fußböden und ebenerdige Duschen als auch Treppenlifte und passende Smart Home Systeme können allen Bewohnern, völlig egal ob Senioren, Eltern mit Kinderwagen oder Menschen mit Handicap, das Leben enorm erleichtern. Auch hier sollten Sie die finanziellen Aspekte bereits vor dem Hausbau mit allen Beteiligten besprechen, denn schließlich muss genau kalkuliert werden, wie hoch die Treppenlift Kosten sowie weitere finanzielle Aufwendungen für anderweitige Baumaßnahmen hinsichtlich der absoluten Barrierefreiheit ausfallen.
Entscheiden Sie in Ruhe!
Natürlich ist das Projekt „Mehrgenerationenhaus“ eine Sache, auf die sich nicht jeder einlassen kann. Schwebt Ihnen jedoch eine solche Wohngemeinschaft vor, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, auf was Sie sich einlassen. Am besten fahren Sie einfach mal mit allen Generationen in den Urlaub, um herauszufinden, ob man überhaupt in der Lage dazu ist, über längere Zeit und gemeinsam in einem Haus miteinander auszukommen. Sie sollten diese Entscheidung keinesfalls von „Knall auf Fall“ treffen. Besprechen Sie Ihr Vorhaben ganz in Ruhe und tasten Sie sich behutsam an diese Entscheidung heran. Wichtig ist, dass Sie auch Ihre Kinder miteinbeziehen. Kommen sie gut mit ihren Großeltern zurecht ober haben sie vielleicht Berührungsängste? All das spielt bei dieser Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle. Haben Sie sich für ein Mehrgenerationenhaus entschieden, kann dies ein wunderbarer und aufregender Lebensabschnitt werden, von dem alle Beteiligten profitieren können. Schließlich bedeutet Familie nicht nur Zusammenhalt und Geborgenheit, sondern auch Abenteuer und Abwechslung. Vor allem, wenn mehrere Generationen unter einem Dach leben, wird der Alltag nie langweilig. Während die Eltern im Alltagsleben ein wenig Entlastung bekommen, bleiben die Großeltern durch die Kinder im Haus jung und fit. Berücksichtigt man bei dem Bauvorhaben eines neuen Hauses oder den Umbaumaßnahmen einer bereits bestehenden Immobilie die Punkte Barrierefreiheit und ausreichend Rückzugsorte, steht einem langen, glücklichen Zusammenleben mit mehreren Generationen nichts mehr im Wege.