Online verkaufen – auch für den Einzelhandel interessant

Bisher hat der Online-Handel die traditionellen Geschäfte nicht verdrängen können, aber stationäre Einzelhändler spüren den Druck von Plattformen wie Amazon. Das Eröffnen eines eigenen Online-Shops ist aber nicht der einzige Weg, sich gegen die Konkurrenz im Internet zu behaupten.
Üblicherweise wird ein Gegensatz zwischen den traditionellen Geschäften vom Typ Brick and Mortar und dem Online-Handel konstruiert. Es gibt aber auch das Modell der Kombination, die mit Clicks and Mortar oder auch mit Clicks and Bricks bezeichnet wird. Ein traditionelles Geschäft aus Bricks oder Ziegeln wird also mit einem Angebot online durch Clicks erweitert und nicht durch die Clicks ersetzt.

Warum sollten Einzelhandelsgeschäfte eine Erweiterung online in Betracht ziehen?

Eine Erweiterung in den Bereich der Clicks überlässt die Vorteile des Online-Handels nicht einfach der Konkurrenz. Worin bestehen diese Vorteile?

  • Öffnungszeiten. Ein Angebot online ist rund um die Uhr verfügbar, gerade auch am Feierabend oder am Sonntag, wenn viele Kunden Zeit zum Stöbern haben.
  • Enorme Zahl potenzieller Kunden. Im Internet ist ein Angebot für jeden Kunden mit einem Computer oder einem mobilen Gerät verfügbar. Besonders ein spezielleres Angebot wird von interessierten Kunden online sehr einfach gefunden.
  • Zugang zu neuen Kunden. Gerade jüngere Leute sind es gewohnt, Einkäufe online zu erledigen. Brauchen Sie etwas, ist der Griff zum Smartphone die spontane Reaktion. Auf eine Suche kann sofort eine Bestellung erfolgen, aber das ist natürlich nur möglich, wenn das Angebot online auch verfügbar ist.
  • Auch bestehende Kunden wissen nicht nur die erweiterten Öffnungszeiten, sondern auch detailliertere Informationen zu schätzen. Online ist eine solche Werbung viel einfacher und billiger möglich als über die traditionellen Kanäle wie gedruckte Prospekte.
  • Pflege der Kundenbeziehung. Online kann ein Geschäft die Registrierung für einen Newsletter anbieten. Über diese Schiene der Kommunikation kann das Geschäft mit seinen Kunden auf ganz neue Weise in Verbindung treten. Dafür fallen nur die Kosten der Erstellung des Materials an, die Zustellung ist über diese Verbindung kostenlos.
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Wie kann ein Geschäft aus Bricks in den Bereich der Clicks einsteigen?

Die klassische Methode ist ein eigener Online-Shop, aber das ist bei weitem nicht die einzige Möglichkeit.

Webseite

Als ersten Schritt empfiehlt sich das Einrichten einer Webseite für die Information der Kunden. Ein solcher Webauftritt ist nicht nur für die Beziehung zum Kunden, sondern zum Beispiel auch für das Ansprechen neuer Mitarbeiter oder die Kommunikation mit Geschäftspartnern sinnvoll oder sogar notwendig. Das Aussuchen und Zusammenstellen von Material für die Webseite ist zudem eine sinnvolle Vorübung für den Online-Handel.

Ebay

Die Plattform Ebay ist als Ort für Versteigerungen im Internet gegründet worden und immer noch als solche bekannt. Sie bietet für Einzelhändler aber schon länger die Möglichkeit für eine Registrierung und den Verkauf von Produkten für einen Fixpreis. Von Vorteil ist für den Händler die sehr große Anzahl von auf Ebay aktiven Kunden und die einfache Möglichkeit für den potenziellen Käufer, ein gesuchtes Angebot aufzufinden. Mit dieser Plattform lassen sich erste Erfahrungen mit Online-Handel sehr einfach machen.

Amazon

Der weltgrößte Online-Händler erlaubt jedem Geschäftsinhaber die Registrierung für Verkäufe auf der Plattform. Im Programm Amazon Marketplace übernimmt der Anbieter den Versand und die Logistik. Bei Amazon Advantage wird beides von Amazon selbst durchgeführt und die Artikel werden im normalen Katalog geführt, genauso wie die von Amazon selbst angebotenen Artikel.

Der eigene Online-Shop

Sowohl Amazon als auch für Ebay haben für den Verkäufer den Nachteil, dass sie Gebühren für den Verkauf einheben. Der Kunde merkt nichts davon, sehr wohl aber der Anbieter. Für erste Versuche und entsprechend geringen Umsatz fällt das noch nicht ins Gewicht. Ist man mit seinem Angebot im Internet aber etabliert, wird man effizientere Vertriebskanäle suchen.

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Eine solche Möglichkeit ist ein eigener Online-Shop. Für viele Geschäftsinhaber wirkt dieser Schritt wie ein großes Projekt, aber das muss nicht sein. Es ist schon lange nicht mehr notwendig, für einen Online-Shop einen Webdesigner zu engagieren. Es sind Baukastensysteme verfügbar, mit denen sich ein solcher Shop in weniger als einer Stunde gründen und online schalten lässt.

Ein solcher Shop ist eine natürliche Erweiterung der Webseite des Geschäfts und erlaubt, wertvolle Erfahrungen mit dem Online-Handel zu sammeln. Je nach Kunden und Angebot werden dann die erfolgreichen Aktivitäten ausgebaut und die anderen weggelassen. Welche Punkte das genau sind, lässt sich ohne Experimente kaum herausfinden.

Was ist Google Shopping?

Google Shopping ist eine Suchmaschine speziell für Produkte, die nach detaillierten Kriterien gesucht werden können. Für Kunden ist die Plattform kostenlos, für den Verkäufer fallen allerdings Gebühren an. Die Informationen zum Angebot werden vom Anbieter bereitgestellt. Für den Kunden sind sie zwar schnell, aber nicht augenblicklich verfügbar. Der Kauf ist auf Google Shopping selbst möglich, üblicher ist aber eine Weiterleitung an den Online-Shop des Anbieters.

Fazit

Viele Kunden schätzen nach wie vor den direkten Kontakt zum Verkäufer im Geschäft. Bei Punkten wie der persönlichen Beratung und dem Kundendienst kann ein Online-Angebot mit diesem Modell nicht mithalten. Bei der Verfügbarkeit und den niedrigeren Kosten hat allerdings der Online-Handel eindeutig Vorteile, die der Inhaber eines Brick-and-Mortar Geschäfts nicht ignorieren kann. Naheliegend ist deshalb eine Kombination der beiden Vertriebskanäle.