So werden Bilderrahmen ausdrucksstark aufgehängt

Dass die anscheinend wahllose Anordnung von Bilderrahmen an der Wand nicht fehl am Platz wirkt, sondern in sich geschlossen, ist kein Zufall. Und dass die sauber geordneten Rahmen in Reih und Glied seltsam komisch und übergriffig wirken, auch nicht. Tatsächlich ist das richtige Installieren von Bilderrahmen, ihre perfekten Größen und das ideale Setup nämlich auch eine Kunst für sich. Richtig angewandt, verwandelt sich die Wand in einen echten Hingucker – hält man sich allerdings nicht an unsichtbare Regeln der Komposition, sieht sie ganz schnell mehr gewollt als gekonnt aus.

Zum Glück sind diese Vorgaben nicht allzu kompliziert und sind bei vielen von uns bereits intuitiv vorhanden. Ein Gefühl von Symmetrie, Balance und Komposition haben nämlich viele von uns instinktiv – wir wissen, wie eine Szenerie ausgeglichen und passend aussieht. Und trotzdem kann die Aufgabe, wenn man denn vor ihr steht, etwas überwältigend sein. Also haben wir hier einige Tipps zusammengestellt!

Richtig vorbereiten

Bevor man damit anfängt, wahllos Nägel in die Wand zu hämmern, hilft es ungemein, stattdessen erst einmal auf Papier zu planen. Mit einer kleinen Illustration der Wand und umliegender Möbelstücke, Fenster oder Türen, kann bereits ein kleines Grundgefühl einer Komposition erzeugt werden. Die Rahmengrößen auf Papier nachzuzeichnen und an die Wand zu kleben, kann ebenfalls wahnsinnig helfen. Vor dem eigentlichen Bohren empfehlen wir ebenfalls, mithilfe von Leitungs- und Sicherheitsdetektoren die Wand nach Stromkabeln und Rohren, sowie Trägerbalken abzusuchen. Das Letzte, was wir wollen, sind weitreichende Schäden!

Die Wahl der Rahmen

Grundsätzlich gilt, dass entweder die Rahmen oder die Illustrationen sich in mindestens einem Kriterium überschneiden sollten, damit eine Komposition machbar ist. Das kann die Größe oder Farbe des Bilderrahmens sein, kann sich aber auch nur auf die Fotos oder Kunst selbst beschränken – wie beispielsweise alles in einer Farbfamilie oder Schwarz/Weiß, oder dieselbe Thematik. Als allgemeiner Tipp: am besten wählt man Rahmen, die ein Passepartout haben – das sind die meist weißen, allerdings auch in anderen Farben erhältlichen Ränder, die die Illustration vom Rahmen selbst Abstand nehmen lassen. Das hat den Effekt, dass das Bild für den Betrachter fokussierter und herausstechender wirkt – also mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht und nicht in einem Rahmen untergeht und gequetscht aussieht. Vor allem bei originalen Kunstwerken oder in Gegenden und Räumen mit höheren Temperaturen und Luftfeuchtigkeit spielt dies noch einmal eine größere Rolle, denn das Passepartout verhindert aktiv, dass das Bild mit dem Glas des Rahmens in Kontakt kommt und so über Zeit Schaden nehmen kann.

Eine gewollte Anordnung

Wie bereits bei der Wahl der Rahmen oder Illustrationen auch, gilt bei der Anordnung an der Wand ebenfalls, dass zumindest ein Kriterium mit allen anderen übereinstimmen muss. Solange diese Faustregel eingehalten wird, sollte zumindest das Ergebnis der Komposition in sich geschlossen sein. Das bedeutet, dass vertikale oder horizontale Rahmenseiten parallel zueinander und auf selbiger Höhe oder Breite verlaufen sollten – und mit einem Abstand von circa fünf bis zehn Zentimetern. Das ist vor allem bei symmetrischen und einreihigen Aufhängungen selbstverständlich, aber nach dem gleichen Prinzip können so auch asymmetrische Anordnungen mit verschiedenen Rahmenarten oder -größen ganz leicht erstellt und später auch ergänzt werden. Ähnlich verhält es sich auch bei unkonventionelleren Motiven wie Fotokacheln!

Die Mitte des Bildes – oder die Mitte der Komposition an Rahmen – sollte in etwa auf 150 Zentimetern Höhe hängen und so auf durchschnittlicher Augenhöhe sein (vor allem bei Treppenwänden!). Das funktioniert zwar bei Kunstausstellungen optimal und einfach, ist im Haus allerdings nicht immer so einfach umzusetzen. Wichtiger ist es hier, dass die Rahmen entweder über einem zentralen Möbelstück (wie Bett, Sofa oder einer Kommode) hängen – oder zentral relativ zur gesamten Wand stehen. Die Größe der Wand ist ebenfalls von Wichtigkeit; bei kleinem vorhandenem Platz oder schon platzierten Dekorationen ist von vielen oder besonders großen Rahmen abzuraten. Im Umkehrschluss sollten bei einer großen Wand möglichst viele oder größere Illustrationen aufgehängt werden. Übrigens sollte immer auf eine ungerade Zahl der Rahmen hingearbeitet werden, im Einklang mit der „Rule of Odds“. Vor allem eine Sammlung aus drei Kunstwerken oder Fotografien erzeugt ein besonders harmonisches Zusammenspiel.