Wenn Sie sich dafür interessieren, welcher Härtegrad für Kindermatratzen am besten geeignet ist, dann stoßen Sie schnell einen besonderen Tipp. Alle Babys und Kleinkinder müssen auf so harten Matratzen wie möglich schlafen. Andernfalls sinken sie zu tief ein.
Diese Verallgemeinerung ist jedoch wenig hilfreich, um den richtigen Härtegrad und die passende Matratze für Ihr Kind zu finden.
Was genau sind Härtegrade
Wenn Sie auf der Suche nach einer Matratze sind, stoßen Sie unweigerlich auf den Begriff des Härtegrades.
Ganz allgemein, ist der Härtegrad einer Matratze die Information des Herstellers, wie weich oder auch hart eine besondere Matratze ist. Diese Angabe ist jedoch nicht genormt und deshalb gibt es nur einen ungefähren Richtwert des jeweiligen Herstellers. Dieser bedeutet für Erwachsene, dass H2 weich ist und nur von Personen bis zu einem Körpergewicht von 70Kg belegt werden sollte. Danach kommt H3, welcher mittelfest bedeutet und bis 100Kg belegt werden kann. Welcher Härtegrad für Kindermatratzen angegeben wird, ist ebenso Herstellerabhängig.
Den passenden Härtegrad finden
Die beste Möglichkeit den geeigneten Härtegrad zu finden, ist nicht nur vom jeweiligen Körpergewicht abhängig.
Es müssen weitere Eigenschaften mit einbezogen werden. Diese sind:
- Das Körpergewicht
- Die Körpergröße
- Der Körperbau (sportlich, schlank, breite Schultern oder breites Becken…)
- Die bevorzugte Schlafposition (auf der Seite, dem Bauch, dem Rücken)
- Dann natürlich auch die eigene, spezielle Vorliebe für eine bestimmte Härte der Matratze.
Generell wird empfohlen einen Härtegrad zu wählen, bei dem die Wirbelsäule in der jeweiligen Schlafposition auf einer horizontalen Ebene ist.
Da Babys und auch Kleinkinder vermehrt auf dem Rücken schlafen, ist dies die Schlafposition, von der ausgegangen wird.
Gerade bei Kindern ist dies so wichtig, denn anders als bei erwachsenen formt sich ihre Wirbelsäule noch. Deshalb sollte eine Matratze diese auch perfekt stützen, um das optimale Wachstum der Doppel-S-Form zu ermöglichen.
Warum der Härtegrad wichtig ist
Wenn Sie sich fragen, welcher Härtegrad für Kindermatratzen zu ihrem Sprössling passt, dann sollten Sie nicht unbedingt von der eigenen Präferenz ausgehen. Eine weiche Unterlage z.B. meint hier nicht, dass man besonders komfortabel liegt, sondern, einen zu geringen Härtegrad. Wenn Ihr Kind dann auf dem Rücken liegt, dann wird der Rücken zu stark einsinken und sich krümmen, ähnlich wie bei einer Hängematte.
Sollte Ihr Kind dauerhaft in dieser Position schlafen, also auch in seinen Wachstumsphasen, dann kann es neben starken Rückenschmerzen auch zu dauerhaften Fehlbildungen kommen.
Wenn Ihr Kind also regelmäßig über Kopf- und Rückenschmerzen klagt, dann kann dies auf Verspannungen hindeuten. Diese sind vor allem im Nacken-, Schulter- und unterem Rückenbereich angesiedelt. Wenn dies der Fall sein sollte, dann ist es ein Anzeichen für einen zu geringen Härtegrad.
Wenn die Matratze zu hart ist, dann können wiederum die Schulter, das Becken oder der Hintern (In Abhängigkeit der Schlafposition) nicht einsinken. Sie werden dann eher nach oben durchgedrückt. Es entsteht also wieder eine Krümmung der Wirbelsäule, diesmal jedoch in die andere Richtung.
Federkern oder Kaltschaum
Welcher Härtegrad für Kindermatratzen am geeignetsten ist, hängt darüber hinaus vom jeweiligen Material ab.
Die gängigsten Materialien für Kindermatratzen sind Kaltschaum, Naturlatex, Kokos und Federkern.
Kaltschaummatratzen sind vorwiegend punktelastisch, das bedeutet, dass sie die Wirbelsäule gut entlasten. Dank ihrer großporigen Struktur sind sie darüber hinaus auch sehr luftdurchlässig, weswegen auftretende Feuchtigkeit sehr schnell abtransportiert wird.
Noch punktelastischer und dabei genauso atmungsaktiv sind Latexmatratzen, bzw. Naturlatexmatratzen. Sie sind vorwiegend fest, was aber nicht als hart empfunden wird. Sie sind darüber hinaus sehr langlebig und sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet.
Kokosmatratzen, sind Matratzen mit Kokosfasern und die wohl härteste Variante, auf der man liegen kann. Sie bieten vor allem Neugeborenen und Babys eine hervorragende Wirbelsäulenstütze. Älter Kinder hingegen beschreiben sie oft als zu hart.
Deshalb werden im Allgemeinen Modelle, die sowohl eine Kokosseite als auch eine Latexseite haben, bevorzugt. Ab einem bestimmten Alter wird sie dann einfach umgedreht.
Der Name Federkern, rührt von den Drahtfedern im Inneren der Matratze her. Der Härtegrad ist dabei davon abhängig, wie stark der verwendete Draht ist und von der Anzahl der Federwindungen. Deshalb sind solche mit einem Drahtdurchmesser von nur 2,0mm viel weicher, als jene mit 2,4mm
Anders als die oben beschriebenen Matratzen bietet der Federkern keine punktgenaue Unterstützung, sondern ist eher flächenelastisch.
Die geeignete Matratze finden
„Kindermatratzen müssen hart sein!“
Dieser Satz galt lange als oberstes Gebot, bei der Wahl der richtigen Liegefläche für Kinder. Die optimale Matratze, ist jedoch wie oben beschrieben, von mehreren Faktoren abhängig, unter anderem ob Ihr Kind Ihnen sagt, dass es gut liegt.
Die optimale Matratze finden Sie am besten beim Probeliegen. Wenn Ihr Kind auf der Matratze liegt, dann achten Sie darauf, dass die Wirbelsäule in einer möglichst gleichbleibenden horizontalen Ebene liegt. Betrachten Sie dazu einfach den Rücken Ihres Kindes, wenn es auf der Seite oder dem Rücke liegt.
Sie sollten Ihr Kind darüber hinaus die ersten ein bis zwei Wochen nach dem Kauf immer wieder fragen, ob es Schmerzen hat oder wie es generell geschlafen hat.
Die meisten Händler bieten auch immer ein Rückgaberecht an.
Wenn Sie sich dennoch unsicher sind, ob Sie wirklich dir richtige Matratze gekauft haben und den optimalen Härtegrad gewählt haben, dann bietet die WHO eine kleine Hilfestellung an.