Räderwechsel selbst machen – Vor- und Nachteile

Der Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen ist für Autofahrer zweimal im Jahr ein wichtiges Thema. Viele überlegen, ob sie den Räderwechsel selbst durchführen oder in einer Werkstatt erledigen lassen sollen. Eine Faustregel besagt, dass die Sommerreifen von Ostern bis Oktober und die Winterreifen von Oktober bis Ostern genutzt werden sollten – die sogenannte „O bis O-Regel“. Wenn die Temperatur im Herbst regelmäßig unter 7 Grad fällt, ist es Zeit für Winterreifen. Im Frühjahr, wenn es wieder wärmer wird und die 7-Grad-Grenze überschritten ist, können die Sommerreifen aufgezogen werden.

Der Begriff „Radwechsel“ wird verwendet, wenn komplette Räder gewechselt werden, während „Reifenwechsel“ das Aufziehen der Reifen auf die Felgen bezeichnet. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Während ein Reifenwechsel in der Regel von einer Fachwerkstatt durchgeführt wird, können Sie den Räderwechsel selbst durchführen und dabei Zeit und Geld sparen. Allerdings erfordert dies auch etwas Geschick und das richtige Werkzeug.

Vorteile des selbstständigen Räderwechsels

Der eigenständige Räderwechsel bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem Besuch einer Werkstatt.

Einer der größten Pluspunkte des selbstständigen Reifenwechsels ist die Kosteneinsparung. Zwar fallen einmalige Ausgaben für die Anschaffung der nötigen Werkzeuge an, doch diese amortisieren sich bereits nach wenigen Wechseln. So kostet ein Räderwechsel inklusive Wuchten in der Werkstatt durchschnittlich 25 €, während Sie bei Eigenleistung lediglich die Werkzeugkosten auf lange Sicht umlegen. Wenn Sie Ihre Reifen zudem selbst einlagern, sparen Sie zusätzlich die Kosten für die Reifeneinlagerung beim Händler, die sich auf etwa 20 € pro Saison belaufen.

Ein weiterer Vorteil ist die zeitliche Flexibilität. Sie können den Wechsel durchführen, sobald die Wetterbedingungen es erfordern, ohne auf einen Werkstatttermin warten zu müssen. Somit entfallen auch eventuelle Wartezeiten. Der Reifenwechsel lässt sich optimal in Ihre eigene Tagesplanung integrieren, ohne Rücksicht auf die Öffnungszeiten einer Werkstatt nehmen zu müssen. Diese Unabhängigkeit bei der Terminvereinbarung ist besonders für Berufstätige oder Personen mit engen Zeitplänen ein großer Pluspunkt.

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Wer regelmäßig seine Räder selbst wechselt, sammelt wertvolle Erfahrungen für Pannensituationen. Tritt unterwegs eine Reifenpanne auf und ist kein Pannendienst verfügbar, können Sie das Rad dank Ihrer Radwechsel-Erfahrung zügig wechseln und die Fahrt fortsetzen. Zumindest, sofern Sie noch ein echtes Ersatzrad und nicht nur Pannenspray dabei haben.

Nachteile

Auch die Nachteile wollen wir nicht verschweigen. Der Mitarbeiter eines Reifenhandels oder einer Fachwerkstatt kann zum einen auf einen Blick das Alter und den Zustand der Reifen erkennen und beraten, falls ein Tausch nötig wird. Hier müssen Sie selbst bei jedem Wechsel drauf achten.

Der Reifenhandel bietet zudem die Möglichkeit, die Reifen während der Saison einzulagern. Sie müssen also weder die Reifen in der Garage lagern, noch in den Keller schleppen. Gleichzeitig sind die Räder im Handel versichert.

Das richtige Werkzeug für den Radwechsel

Um die Räder selbst zu wechseln, benötigen Sie einige spezielle Werkzeuge. Da die wenigsten Leute die Räder in einer Mietwerkstatt mit Hebebühnen wechseln, ist unverzichtbar, um das Fahrzeug anzuheben und das jeweils zu wechselnde Rad vom Boden abzuheben. Zusätzlich sollten Sie einen Unterstellbock bereithalten, um das angehobene Auto abzusichern.

Zum Lösen und Anziehen der Radmuttern benötigen Sie entweder ein Radkreuz oder einen Drehmomentschlüssel. Je nach Fahrzeugmodell kann auch ein Felgenschloss-Schlüssel erforderlich sein.

Handschuhe schützen Ihre Hände vor Schmutz und Verletzungen, während eine Reifenkreide oder ein Wachsmalstift nützlich sind, um die Position der Räder auf den Achsen für die nächste Saison zu markieren.

Radwechsel – so gehts

Sicherheit steht beim Radwechsel an erster Stelle. Führen Sie den Wechsel immer auf einem ebenen und festen Untergrund durch, um ein unbeabsichtigtes Wegrollen des Fahrzeugs zu verhindern.

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Ziehen Sie vor Beginn der Arbeiten die Handbremse an und legen Sie einen Gang ein.

Bevor Sie das Auto mit dem Wagenheber anheben, sollten Sie die Radmuttern des zu wechselnden Rades leicht lösen, da dies schwierig wird, wenn das Rad erst in der Luft hängt und frei drehen kann.

Positionieren Sie den Wagenheber anschließend an der dafür vorgesehenen Stelle, die in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs beschrieben und oft mit einem Pfeil markiert ist.

Heben Sie das Auto vorsichtig an, bis das Rad den Boden nicht mehr berührt, und sichern Sie es mit dem Unterstellbock ab. Lösen Sie nun die Radmuttern vollständig und nehmen Sie das Rad ab.

Beim Aufsetzen des neuen Rades ist darauf zu achten, dass es richtig herum montiert wird und bündig an der Radnabe anliegt. Ziehen Sie die Radmuttern zunächst per Hand an, bevor Sie sie mit dem Drehmomentschlüssel festziehen.

Lassen Sie das Fahrzeug nun wieder ab und ziehen Sie die Räder, entsprechend der Vorgaben der Hersteller, mit dem richtigen Drehmoment an.

Wichtig: Ziehen Sie die Räder nach 50-60 Kilometern einmal nach, um zu vermeiden, dass eine Radmutter lose ist.

Fazit

Der eigenständige Räderwechsel bringt einige Vorteile mit sich, wie zum Beispiel die Einsparung von Kosten und die Unabhängigkeit von Werkstattterminen. Außerdem sammeln Sie wertvolle Erfahrungen für den Ernstfall einer Reifenpanne. Allerdings erfordert der Räderwechsel auch etwas Übung und das passende Werkzeug, wie einen Wagenheber, einen Drehmomentschlüssel und einen Kreuzschlüssel.

Wenn Sie unsicher sind oder spezielle Anforderungen wie ein Reifendruckkontrollsystem haben, ist es ratsam, den Wechsel in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen. Dort erhalten Sie zusätzlich Leistungen wie das Auswuchten der Räder und eine professionelle Beurteilung des Reifenzustands. Reifenfachhändler, Werkstätten und Autohäuser bieten einfache Lösungen zu attraktiven Konditionen an.

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