Die kulturelle, kulinarische und geografische Vielfalt Spaniens lässt sich mit dem Fahrrad erkunden. Es gibt zahlreiche Radwege, die durch die unterschiedlichsten Gegenden des Landes führen: an der Mittelmeerküste entlang, durch Gebirge, Nationalparks, kleine Dörfer und große Städte. Da sowohl kleine Tagestouren als auch mehrtägige Etappen möglich sind, ist eine Reise mit dem Rad sowohl für Anfänger, für Kinder als auch für Profis geeignet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die „Vias Verdes“ in Spanien wurden extra für Radfahrer angelegt und sind im ganzen Land zu finden.
- Pilger können den Jakobsweg auf dem Fahrrad zurücklegen.
- In Großstädten wie Barcelona lässt sich Radfahren und Sightseeing optimal kombinieren.
- Die beliebte Ferieninsel Mallorca bietet ein sehr gut ausgebautes Radwegnetz.
- Fortgeschrittene Radfahrer können die beeindruckenden Pyrenäen und ihre Nationalparks erkunden.
- Wer sich für eine Reise mit dem Fahrrad durch Spanien entscheidet, sollte einige Vorschriften beachten.
Die „Vias Verdes“ – auf den Grünen Wegen durch Spanien
In ganz Spanien befinden sich die „Vias Verdes“, die extra für Radfahrer angelegt wurden. Entstanden sind die Grünen Wege auf ehemaligen Bahnstrecken. Insgesamt bietet dieses Netz eine Strecke von 3200 Kilometern, verteilt auf über 120 unterschiedlichen Touren.
Die Radwege auf den alten Bahnstrecken sind besonders sicher, da hier keine motorisierten Fahrzeuge zugelassen sind. Radfahrer erkennen die „Grünen Wege“ an dem Markenlogo „Vias Verdes“. Sowohl Profis als auch Anfänger können die Radstrecken nutzen. Denn es gibt Touren von einem bis 100 Kilometern. Alle „Vias Verdes“ sind gut ausgeschildert.
Entlang der Radwege befinden sich insgesamt mehr als 100 ehemalige Bahnhöfe, die zu Unterkünften, Informationszentren, Restaurants oder Unterkünften umgebaut wurden. Durch die kleinen Museen, die sich immer wieder entlang der Grünen Wege befinden, kann das Radfahren mit dem Erkunden von Kultur und Geschichte verbunden werden.
Den Jakobsweg auf dem Fahrrad zurücklegen
Der Jakobsweg zieht jedes Jahr tausende von Pilger an. Doch der alte Pilgerweg lässt sich nicht nur zu Fuß, sondern auch mit dem Rad bewältigen. Verschiedene Radstrecken enden an der Kathedrale von Santiago de Compostela.
Genau wie Pilger, die zu Fuß unterwegs sind, können sich Radfahrer entlang der Wege an den unterschiedlichen Etappen Stempel abholen. Wurden insgesamt mindestens 200 Kilometer auf dem alten Pilgerweg zurückgelegt, wird an der Kathedrale die Akkreditierung Compostela ausgehändigt.
Die beste Jahreszeit, um den Pilgerweg mit dem Fahrrad zu erkunden, ist das Frühjahr zwischen April und Juni. Auch im Spätsommer ist die passende Zeit für die Pilgerreise, da es nur wenig Niederschlag gibt und die Temperaturen noch angenehm mild sind.
Mit dem Fahrrad durch Barcelona
Spanien bietet insgesamt mehr als 10 000 Kilometer Naturradwege. Diese führen auf alten Eisenbahnstraßen, Hohlwegen oder Viehpfaden. Doch auch die großen Städte wie Barcelona lassen sich mit dem Zweirad erkunden.
In Barcelona können Radfahren und Sightseeing miteinander kombiniert werden. Denn in der Innenstadt gibt es viele Bereiche, die für den Autoverkehr gesperrt sind – hier haben Fußgänger und Radfahrer Vorrang.
Im Hinterland der Metropole gibt es zahlreiche Weinbaugebiete und Naturparks, die sich auf einer Radtour erkunden lassen. Fortgesetzt werden kann die Radtour auf der beliebten Insel Mallorca. Mit der Fähre von Barcelona nach Mallorca dauert die Überfahrt rund sieben Stunden.
Die beliebte Ferieninsel auf dem Zweirad erkunden
Auch auf Mallorca befindet sich eine „Vias Verdes“. Der Grüne Weg auf der Balearen-Insel ist 30 Kilometer lang und führt auf der ehemaligen Bahntrasse von Artá nach Manacor. Radfahrer kommenhier in den Genuss von schroffen Küsten, Olivenhainen und einer sanften Hügellandschaft.
Insgesamt ist das Radwegnetz auf Mallorca sehr gut ausgebaut. So können mit dem Zweirad sowohl bewaldete Landstriche als auch Sandstrände und die Küste erkundet werden. Kleine Buchten, die immer wieder auf den Routen zu finden sind, laden zum Schwimmen und Verweilen ein. Auch kleine Fischerdörfer sind entlang der Wege zu finden.
Die beste Jahreszeit, um die Balearen-Insel mit dem Rad zu erkunden, ist die Nebensaison zwischen Herbst und Frühjahr. Wer kein eigenes Fahrrad dabei hat, kann auf einen der zahlreichen Fahrradverleihe zurückgreifen.
Auf der malerischen Strecke von Cala Millor über Sant Llorenc und Manacor wieder zurück nach Cala Millor, müssen auf einer Strecke von 40 Kilometern rund 440 Höhenmeter überwunden werden. Die berühmten Tropfsteinhöhlen „Cuevas del Drach“ können bei einem Stopp auf der 71 kilometerlangen Tour zwischen Cala Millor und Arenal besucht werden. Auch um den Naturpark s´Abufera auf der Insel führt ein eigener Radweg. Dieser ist 30 Kilometer lang.
Sogenannte „Bike-Hotels“ sind auf der Insel zu finden, die speziell auf Radfahrer ausgerichtet sind. Die Hotels bietet zum Beispiel einen Fahrradverleih, eine Videoüberwachung für die Räder oder Waschplätze.
Mit dem Fahrrad durch die Pyrenäen
Einen Kontrast zu den Sandstränden und Olivenhainen, stellen die Pyrenäen dar. Das beeindruckende Gebirge trennt Spanien von Frankreich und ist von Weinanbaugebieten geprägt.
Eine Radtour durch das Gebirgsmassiv ist anspruchsvoll und daher nur für erfahrene Radfahrer geeignet. Auf der Tour durch die Pyrenäen befindet sich auch der Nationalpark „Ordesa y Monte Perdido“. Entlang der Route treffen Radfahrer immer wieder auf kleine Dörfer. Auch die neun Kirchen des Vall de Boí, die zum Weltkulturerbe gehören, sind hier zu finden.
Fazit: Das sollte bei einer Radtour durch Spanien berücksichtigt werden
Wer sich Tour mit dem Fahrrad durch Spanien entscheidet, sollte sich im Vorfeld über einige Dinge informieren. Wenn nicht anders ausgeschildert, ist es verboten, auf Autobahnen oder Schnellstraßen mit dem Fahrrad zu fahren.
Zudem gibt es außerhalb von geschlossenen Ortschaften eine Helmpflicht. Sowohl in Tunneln als auch im Dunkeln ist reflektierende Kleidung Pflicht. Die Vorder- und Rücklichter des Fahrrads müssen 50 Meter weit sichtbar sein.
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