Wärmeschutzfolie gegen überhitzte Räume

Aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung ist Wärmeschutzfolie in den letzten Jahren auch in Deutschland immer beliebter geworden. Doch was bringt sie wirklich und worauf sollte man bei Kauf und Montage der Thermofolie achten?

Das Wichtigste über Wärmeschutzfolie in Kürze:

  • Wärmeschutzfolien verringern das Aufheizen von Räumen durch den Einfall von Sonnenlicht durch Fenster, ohne den Raum zu verdunkeln.
  • Sie sind deutlich umweltfreundlicher als Klimaanlagen, kühlen aber nicht aktiv.
  • Die richtige Anbringung der Folie ist nicht ganz einfach und muss bei manchen Produkten von einem Fachmann vorgenommen werden.

Was ist Wärmeschutzfolie?

Als Wärmeschutzfolie, Thermo Folie, Hitzeschutzfolie, Sonnenschutzfolie, Spiegelfolie, Verdunkelungsfolie oder manchmal einfach nur Fensterfolie bezeichnet man eine Folie, die auf eine Fensterscheibe aufgeklebt wird, um die Hitzeentwicklung in einem Innenraum zu verringern.
Die Folie verfügt über Licht absorbierende und spiegelnde Eigenschaften, durch die ein Teil des einfallenden Sonnenlichtes abgehalten oder zurückgeworfen wird. Das verringert den erwärmenden Effekt der Lichtstrahlen, lässt aber noch genügend Licht durch, dass der Raum nicht verfinstert wird.
Zumeist besteht die Schutzfolie aus sechs oder mehr unterschiedlichen Schichten. Eine Klebeschicht oder Adhäsionsschicht sorgt für die sichere Anbringung auf der Fensteroberfläche. Darüber liegen eine Basisschicht und weitere Schichten mit unterschiedlichen UV-Absorptions- und Reflektionseigenschaften. Viele Modelle weisen zudem eine getönte Schicht auf, die neben dem Hitzeschutz auch einen Sichtschutz von außen darstellt.

Wo wird Verdunkelungsfolie für Fenster eingesetzt?

Am häufigsten wird Wärmeschutzfolie verwendet um sonnenseitige Wohnräume vor Überhitzung zu schützen. Das ist insbesondere bei Schlafzimmern ratsam, da eine zu hohe Raumtemperatur das Einschlafen behindert. Auch Küchen, die ohnehin schon durch das Kochen zusätzliche Wärmeentwicklung aufweisen, sind besonders schützenswert.
Zu verstärkter Hitzeentwicklung neigen insbesondere Dachgeschosswohnungen beziehungsweise die Räume in den Obergeschossen von Einfamilienhäusern. Dachflächenfenster führen durch ihre Neigung zu verstärktem Licht- und Wärmeeinfall und sollten daher auf jeden Fall durch eine Schutzfolie oder Jalousie geschützt werden.
Auch die Schaufenster von Geschäften, Büroräume und Glaswände von Terrassen und Balkonen werden jedoch häufig mit UV-Schutzfolien ausgestattet. Vor allem bei Schaufenstern stellen sie neben dem Hitze- auch einen Bleichschutz dar.
Ein weiteres beliebtes Anwendungsgebiet von Wärmeschutzfolien, ist auf den Fensterscheiben von Autos. Gerade hier bringen sie oft große Erleichterung, da man nicht immer einen Schattenparkplatz findet und die Klimaanlage nur bei laufendem Motor funktioniert. So sind ungeschützt geparkte Autos im Sommer oft unerträglich heiß beim Einsteigen. Allerdings muss man bei der Auswahl einer Schutzfolie für das Auto besonders vorsichtig sein. Nicht alle Produkte sind auch für Fahrzeugscheiben geeignet.

Was sind die Vorteile von Wärmeschutzfolien?

Kühlere Innenräume

Der Hauptvorteil von Wärmeschutzfolien ist die Verringerung der Hitzeentwicklung im Raum. Sie sorgen dafür, dass der Aufenthalt in ihm auch im Sommer erträglich ist. Die besten Sonnenschutzfolien erzielen eine Verringerung des UV-Bereiches des Lichtes von bis zu 99%.

Einfache Nutzung

Um das zu erreichen ist lediglich die einmalige Montage der Folie notwendig. Anders als bei Vorhängen, Jalousien und Klimaanlagen, ist kein Vorziehen, Herunterlassen oder Einschalten notwendig, das man vor dem Weggehen vergessen könnte. Allerdings sollte man auch bei ihnen darauf achten, das Fenster nach dem Lüften rechtzeitig zu schließen, bevor es draußen heißer als drinnen wird.

Lichteinfall bleibt erhalten

Gegenüber Vorhängen und Jalousien besteht zusätzlich der Vorteil, dass die Wärmeschutzfolie wirkt, ohne gleich den gesamten Lichteinfall zu verhindern. Die Aussicht ist nicht blockiert und man muss nicht mitten am Tag das Licht einschalten, wenn man zum Beispiel etwas lesen möchte.

Energiesparend und leise

Im Vergleich zur Nutzung einer Klimaanlage oder eines Ventilators, um den Raum zu kühlen, haben Wärmeschutzfolien den Vorteil, dass sie ohne Lärm und Stromverbrauch funktionieren. Das führt nicht nur zu niedrigeren Energiekosten und einer angenehmeren Umgebung. Es schont auch die Umwelt, da weniger Strom produziert werden muss.

Welche Nachteile könnten gegen Wärmeschutzfolie sprechen?

Keine aktive Kühlung

Wärmeschutzfolie bremst die Aufheizung eines Raumes ab. Ist er allerdings bereits zu heiß, zum Beispiel weil man gekocht oder versehentlich das Fenster über Mittag offen stehengelassen hat, kann sie ihn aber nicht aktiv abkühlen. Dann ist ein Klimagerät oder auch ein Ventilator in Kombination mit einem Eisblock deutlich effektiver.

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Manchmal dunklere Innenräume

Da die Wärmeschutzfolie das ganze Jahr über auf dem Fenster bleibt, kommt es bei manchen Produkten im Winter zu einer zu starken Filterung des einfallenden Lichtes. Das verursacht höhere Stromkosten sowohl für die Beleuchtung als auch die Beheizung.
Bei einem Test im Jahr 2010 wurde dieses Problem von der Stiftung Warentest bei allen ausgewählten Folien bemängelt. Seitdem haben die Hersteller allerdings deutliche Verbesserungen vorgenommen und viele aktuelle Produkte fallen im Winter kaum noch auf. Es könnte sich aber immer noch auszahlen, beim Kauf auf entsprechende Erfahrungsberichte oder Herstellerangaben zu achten.

Umkehrung des Sichtschutzeffektes

Bei Produkten, die einen Sichtschutz von außen durch Spiegelung gewähren, kehrt sich dieser Effekt um, wenn der Innenraum heller als der Außenbereich ist. Das heißt, wenn man am Abend das Licht im Raum einschaltet, spiegelt das Fenster und man kann nur noch schwer hinaussehen. Andererseits ist der Einblick in das Zimmer für Passanten oder Nachbarn dann frei möglich. Ein Vorhang oder zumindest eine Gardine ist daher immer noch ratsam.

Unschön bei Montagefehlern

Das richtige Aufkleben der Folie gelingt nicht jedem beim ersten Versuch. Liegt sie schief oder schlägt sie Falten, zeigen sich auffällige Streifen an dem Fenster, die nicht nur den gleichmäßigen Lichteinfall verhindern, sondern auch das Aussehen des Hauses beeinträchtigen und sogar zum Splittern der Scheibe führen können.
Die Folie kann zwar wieder abgezogen werden, eine zweite Montage desselben Stückes ist aber bei vielen Produkten nicht möglich. Das führt zu Materialverschwendung und höheren Ankaufskosten als erwartet.
Wer nicht über das nötige Geschick oder die Geduld für derartige Arbeiten verfügt, kann die Montage von einem Profi vornehmen lassen. Bei manchen Produkten ist das sogar vom Hersteller vorgesehen und bereits im Preis inbegriffen. Freilich muss die Arbeit aber auch bezahlt werden, weshalb auch bei der professionellen Anbringung mit höheren Kosten zu rechnen ist.

Welches Zubehör benötigt man für eine Sonnenschutzfolie?

Sichtschutz

Aufgrund der Umkehrung des Sichtschutzeffektes sollte man zusätzlich zur Wärmeschutzfolie bei straßenseitigen oder für Nachbarn einsehbaren Fenstern auch einen weiteren Sichtschutz einsetzten. Hierfür reicht eine zarte Gardine, die man vor das Fenster zieht, sobald man das Licht einschaltet.
Alternativ kann auch ein dickerer Vorhang, eine Jalousie oder ein Fensterladen verwendet werden. Wichtig ist, dass der Sichtschutz rasch und einfach über das Fenster geholt und wieder beiseitegeschoben werden kann. Auch sollte er sich optisch gut in das Gesamtbild des Hauses einfügen und mit der Einrichtung des Raumes harmonieren.

Montagewerkzeug

Wer die Anbringung der Folie selbst durchführen möchte, benötigt das dafür erforderliche Werkzeug. Dazu kann je nach Situation eine Leiter und Werkzeug, das zur Abnahme des Fensters notwendig ist, gehören.
Eine Werkbank ist nützlich, um das Fenster während der Arbeit dort auflegen zu können. Mit einer entsprechenden Schutzunterlage, kann aber auch ein gewöhnlicher Tisch verwendet werden. Wichtig ist lediglich eine Ablagefläche, die bequemes Arbeiten im Stehen ermöglicht.
Neben der normalen Fensterputzausrüstung wird auch eine Sprühflasche für klares Wasser benötigt, wie sie manchmal beim Bügeln oder der Zimmerpflanzenpflege zum Einsatz kommt. Eventuell kann auch eine gut gereinigte leere Glasreinigerflasche verwendet werden.
Schließlich sind noch eine Rakel und ein Skalpell oder Cutter sowie ein Lineal aus nicht leicht schneidbarem Material, vorzugsweise Metall, erforderlich. Die Rakel sollte nicht viel breiter als die Hand und das Schneidewerkzeug eher fein als kräftig sein. Das Lineal darf nicht länger als die kürzeste Innenkante des Fensterrahmens sein.

Worauf sollte man bei der Auswahl einer Wärmeschutzfolie achten?

Wie lichtdurchlässig ist die Folie?

Hier sollte man sehr genau auf die Herstellerangaben schauen. Nicht jede Fensterfolie bietet auch wirklich Hitzeschutz. Manche werden auch als reiner Sichtschutz, Splitterbildungsschutz bei Bruch, Dekoration oder Einbruchssicherung hergestellt. Zudem gibt es Wärmeschutzfolien in vielen unterschiedlichen Stärken.
Die effektivsten heutigen Produkte erreichen eine Reduzierung des Wärmeeinfalls um bis zu 99 %. Allerdings sind diese Folien meist auch getönt, was nicht jedem gefällt. Zudem ist eine so starke Reduktion nicht in jeder Situation wünschenswert. Ist nur eine leichte Verringerung der Wärmeentwicklung in einem Raum erwünscht, kann ein klares Produkt mit einer schwächeren Leistung vorzuziehen sein.
Welcher Wert passend ist hängt unter anderem von der Größe des Fensters, seiner Lage, dem Einfallswinkel des Lichtes und der Dauer der Sonneneinstrahlung ab. Es kann daher durchaus sinnvoll sein, sich von einem Fachmann beraten zu lassen, bevor man sich für eine Mindeststärke der Wärmeschutzfolie entscheidet.
Etwas verwirrend kann sein, dass zum Teil angeben wird wie viel Prozent des Sonnenlichtes reflektiert und absorbiert werden und teilweise wie viel Licht ebenfalls in Prozent durchgelassen wird. Steht vor dem Prozentwert die Angabe LT oder Lichttransmission, ist das die durchgelassene Menge. Um daraus die Menge der abgehaltenen Sonnenstrahlen zu errechnen, zieht man den angegebenen Wert von 100 ab. Umgekehrt erhält man auch die Lichttransmission indem man das reflektierte und absorbierte Licht von 100 abzieht.

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Welche Tönung ist erwünscht?

Nicht in jedem Fall bedeutet eine stärkere Tönung auch eine niedrigere Lichtdurchlässigkeit der Schutzfolie. Sie bietet aber meist besseren Sichtschutz und kann auch attraktiver aussehen. Zur Abhaltung neugieriger Blicke ist aber nicht unbedingt eine Brauntönung erforderlich. Auch die Spiegelwirkung der reflektierenden Folien reicht tagsüber dafür aus.
Viele Sonnenschutzfolien sehen tatsächlich ganz klar aus und bieten dennoch gute Schutzwerte. Bei den allerhöchsten Schutzwerten muss man jedoch eine gewisse Tönung in Kauf nehmen.

Wird die Folie mittels Kleber oder Adhäsion angebracht?

Diese Frage ist vor allem bei der Selbstmontage relevant. Verfügt die Folie über eine klebrige Schicht, kann diese bei der Montage mit sich selbst oder anderen Gegenständen, wie der Kleidung des Montierenden, verkleben. Oft lässt sich die Folie dann nicht mehr ohne Schäden lösen und muss weggeworfen werden.
Bei der Adhäsion handelt es sich um natürliche Anziehungskräfte von Molekülen zweier unterschiedlicher Stoffe. Es erfolgt jedoch keine chemische Reaktion und die Folie lässt sich mit entsprechender Vorsicht meist spurlos wieder abziehen und neu auflegen.

Welche Maße hat die Sonnenschutzfolie?

Bei Wärmeschutzfolien darf keine teilweise Abdeckung oder Stückelung erfolgen. Das würde nicht nur zu unansehnlichen Streifen auf dem Fenster führen. Es käme auch durch die unterschiedliche Erwärmung des Glases zu unterschiedlicher Materialausdehnung, was die Scheibe starken Zugkräften aussetzt, die sie im Extremfall zerreißen können.
Die gekaufte Folie muss also länger und breiter als die zu beklebende Scheibe sein. Am besten ist es, wenn sie nur wenige Zentimeter übersteht. Dann lässt sie sich relativ einfach und ohne große Materialverschwendung anbringen und zuschneiden.

Was ist die voraussichtliche Lebensdauer der Wärmeschutzfolie?

Wärmeschutzfolien werden meistens außen an der Scheibe angebracht, wo ihre Lebensdauer zwischen sechs und dreizehn Jahren liegt. Auf der Innenseite angebrachte Folien halten zwar meist deutlich länger, es ist aber dringen davon abzuraten eine für Außenanbringung designte Folie innen zu montieren. Auch dabei kann es durch die Hitzedehnung zum Bruch der Scheibe kommen.

Wie bringt man die Schutzfolie am Fenster an?

Zunächst sollte das Fenster abgenommen und mit der Montageseite nach oben auf die glatte und saubere Auflagefläche gelegt werden. Vor allem bei großen Fenstern und wenn man eine Leiter verwendet ist es sinnvoll, zu zweit zu arbeiten. Kräftige und große Personen, können Fenster oft auch alleine herausheben. Bedenken Sie aber die Bruchgefahr, wenn Sie beim freihändigen Heruntersteigen von der Leiter mit dem Fenster zu Sturz kommen sollten!
Lässt sich das Fenster nicht abmontieren, müssen die weiteren Arbeitsschritte mit ihm in horizontaler Lage und auf einer Leiter oder einem Gerüst stehend vorgenommen werden. Dies ist deutlich schwieriger und erfordert vor allem auch entsprechende Absicherung gegen Stürze!
Nun muss die Scheibe gründlich gereinigt werden. Es dürfen weder Schmutzpartikel noch Fettreste von der Berührung mit den Händen auf dem Glas verbleiben.
Dann wird die Scheibe mit der Sprühflasche befeuchtet und die Folie zugeschnitten, falls sie deutlich länger oder breiter als die Scheibe ist. Schneiden Sie aber nicht zu knapp, damit keine Lücken am Rand entstehen können!
Wird eine Folie mit Klebeschicht verwendet, muss die Schutzfolie abgezogen werden. Hierbei sollte man zu zweit vorgehen, damit sie sich nicht wieder einrollen und mit sich selbst verkleben kann.
Die Folie wird möglichst glatt und blasenfrei auf die Scheibe aufgelegt und danach mit der Rakel von innen nach außen fahrend angedrückt. Hierbei werden eventuell eingeschlossene Luft und die Feuchtigkeit herausgepresst. Oft erweisen sich dabei Menschen, die gerne mit Papier basteln als geschickter und geduldiger, als kräftige Heimwerker mit einem Talent für Arbeiten mit Holz oder Beton.
Am Ende werden die an den Rändern überstehenden Folienreste mithilfe des Lineals und Messers oder Skalpells abgeschnitten. Achten Sie dabei darauf, weder die Scheibe noch den Rahmen zu verletzen!

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Fazit zu Wärmeschutzfolien

Wärmeschutzfolien sind eine vergleichsweise billige und effiziente Möglichkeit, das Aufheizen von Räumen im Sommer zu beschränken. Vor allem bei der Lichtdurchlässigkeit erzielen sie mittlerweile sehr gute Werte. Bei der Einfachheit der Anbringung halten allerdings viele Produkte nicht, was die Hersteller versprechen. Wer dabei auf Nummersicher gehen möchte, sollte daher lieber einen Profi kommen lassen.

Häufige Fragen zu Wärmeschutzfolien

Kann man die Folie beim Umzug auch wieder entfernen?

Die meisten Fensterfolien lassen sich spurlos wieder abziehen. Bei klebenden Produkten ist allerdings oft ein Schaber erforderlich, der das Fenster bei unvorsichtiger Benützung zerkratzen könnte.

Können mit Wärmeschutzfolie beklebte Fenster normal gereinigt werden?

Bei der Reinigung von Fensterfolien sollten keine aggressiven Putzmittel oder kratzenden Werkzeuge eingesetzt werden. Viel Wasser, Spülmittel und ein weiches Tuch reichen in den meisten Fällen vollkommen aus und schädigen die Folie nicht.

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