Ein Carport bietet viele Vorteile für das Fahrzeug. Was man in Bezug auf das Material, den Aufbau, die Kosten, die verschiedenen Carport-Typen und die Baugenehmigung beachten sollte, beschreibt der folgende Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Die gängigsten Modelle sind Einzel- und Doppel-Carports, man unterscheidet auch zwischen einem offenen, einem halboffenen und einem geschlossenen Carport.
- Die beliebtesten Materialien für einen Carport sind Aluminium, Holz aber auch Stahl.
- Die verschiedenen Typen gibt es als freistehende Variante oder als Anbau.
- Die Kosten sind abhängig von der Größe, dem verwendeten Material, der Bauweise, der Beleuchtung und dem Aufbau.
- Bestimmungen für den Aufbau sind unterschiedlich, in manchen Fällen ist eine Baugenehmigung notwendig.
Gute Gründe, um einen Carport zu bauen
Ein Carport schützt das Fahrzeug vor:
- diversen Witterungseinflüssen wie Schnee, Frost, Regen, Hagel, Wind, Sonneneinstrahlung
- Überhitzung: Klettern die Temperaturen im Sommer nach oben, kann ein geparktes Fahrzeug bis zu 70 °C bekommen. Unter dem Carport halten sich die Temperaturen deutlich geringer, was wieder gleichzeitig Mensch und Fahrzeug schont.
- UV-Einstrahlung: Die UV-Einstrahlung schadet dem Lack des Fahrzeuges. Steht das Fahrzeug allerdings geschützt unter dem Carport, wird die UV-Einstrahlung verringert. Dies trägt zur Werterhaltung des Autos bei.
Ein Carport bietet dem Fahrzeug außerdem die optimale Belüftung. Ein nasses Auto kann daher schneller trocknen als in der Betongarage oder auf der Straße. Dies bietet Schutz vor einem der Hauptfaktoren für Korrosion. Da das Auto im Carport auch vor den meisten Naturgewalten geschützt ist, können sich auch eventuelle Vergünstigungen bei der Autoversicherung ergeben. Zudem lässt sich im Carport gut ein Marderschutz in Form einer Metallmatte oder Gittermatte auf dem Boden anbringen.
Das richtige Material für den Carport finden
Holz-Carport
Ein Holz-Carport ist sehr attraktiv, verlangt aber auch viel Pflege. Holz-Carports müssen mindestens einmal im Jahr beschichtet werden, um die Farbe aufzufrischen und den Schutz gegen Würmer, andere Schädlinge, Fäule und Schimmel zu gewährleisten.
Stahl-Carport
Im Vergleich zum Holz-Carport brauchen Stahl-Carports keine Instandhaltung. Stahl gilt im Allgemeinen als eines der besten Baumaterialien überhaupt. Ist der Carport größer, benötigt ein Stahl-Carport nicht so viele Säulen wie ein Aluminium-Carport. Die Folge davon ist, dass ein Stahl-Carport viel mehr Raum unter dem Carport bietet, als ein gleich großer Aluminium-Carport.
Aluminium-Carport
Aluminium ist ebenfalls ein sehr beständiges Material. Es verlangt viel weniger Pflege als beispielsweise ein Holz-Carport. Langlebige Aluminium-Carports haben also auch ihren Vorteil. Im Vergleich zu dem Material Stahl sind Aluminiumsäulen jedoch nicht so stark. Deshalb erfordert ein Aluminium-Carport für die richtige Statik viel mehr Säulen als ein Stahl-Carport. Der Platz unter dem Carport wird dadurch weniger.
Das Material Aluminium ist auch wesentlich teurer als Holz oder Stahl.
Die Preise für einen Carport
Die Preise eines Carports bewegen sich abhängig von den individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Handelt es sich um ein Unikat, hängt vom Material auch die Produktionszeit ab. Als ungefähren Zeitplan kann man von der Bestellung bis zur fertigen Montage zwischen 8 und 12 Wochen rechnen.
Diese Faktoren beeinflussen die Kosten für einen Carport
- Baumaterial
- Größe
- Konstruktionsweise
- Bausatz oder Bau aus Einzelteilen nach freier Planung
- Carport Beleuchtung
- Aufbau in Eigeninitiative oder vom Profi
Das Baumaterial
Grundsätzlich gilt: Je hochwertiger das Baumaterial ist, desto höher bewegt sich auch der Preis. Fertigbauteile, welche in größerer Stückzahl maschinell vorgefertigt werden, sind günstiger als Unikate. Die meisten Carports bestehen aus Fertigbauteilen. Üblicherweise sind diese aus den Materialien Aluminium, Holz und Leichtbeton-Bauteilen preiswerter, als Bauteile aus rostfreiem Edelstahl oder hochwertigem Holz. Edelstahl wird ebenfalls in der Regel individuell gefertigt.
Die Größe
Je größer ein Carport ist, desto mehr Baumaterial wird dafür benötigt. Die übliche Unterscheidung ist zwischen Einzel-Carports mit Platz für ein Kfz und Doppel-Carports mit Platz für 2 Kfz.
Die Konstruktionsweise
Ein Carport besitzt je nach Konstruktionsweise jeweils 2-4 tragende Pfosten. Diese fußen auf einem Fundament. (Kostenpunkt: etwa 300 Euro). Für den Bodenbelag sind mit etwa 80-250 Euro pro Quadratmeter zu rechnen. Dazu kommen:
- offener Carport: keine Seitenwände
- teilweise offener Carport: 1-3 Seitenwände
- geschlossene Carport: 4 Seitenwände
Des Weiteren unterscheidet man zwischen einem:
- freistehenden Carport
- an die Haus-, Gartenhaus– oder Garagenwand angelehnter Carport
Ein angelehnter Carport hat den Vorteil, dass teilweise Baumaterial wegfällt.
Ein weiterer Punkt bezüglich der Kosten ist das Dach. Hierbei unterscheidet man zwischen einem:
- Flachdach
- Pultdach
- Giebeldach
- Walmdach
Flach- und Pultdächer sind eindeutig kostengünstiger als ein Giebel- oder Walmdach.
Bausatz oder Bau aus Einzelteilen nach freier Planung
Ein Bausatz besteht generell aus aufeinander abgestimmten Einzelteilen. Diese Variante bewegt sich normalerweise deutlich unter der anderen Variante, wenn Carport aus gekauften Einzelbauteilen und nach freier Planung errichtet wird.
Die Carport Beleuchtung
Wer sicher unter seinem Carport parken will, benötigt eine optimale Beleuchtung. Dazu sind Leuchtmittel notwendig, welchen den Anforderungen an eine Außenbeleuchtung entsprechen. Diese sind entsprechend teurer als Standardleuchtmittel.
Aufbau in Eigeninitiative oder vom Profi
Ein Carport im Eigenaufbau erspart die Kosten für den Aufbau. Wer diese Möglichkeit in Erwägung zieht, sollte sich jedoch von einem Experten die Statik überprüfen lassen.
Die Extras
Alles, was sich vom Standard in Größe, Konstruktion, Material, Form oder Funktion vom normalen Standard unterscheidet, zählt zu den Extras. Dies ist dann natürlich auch mit extra Kosten verbunden. Ein Solardach auf dem Carport verursacht beispielsweise momentan ein mehr an Kosten. Dafür wird jedoch anschließend die Energie der Sonne genutzt, was wiederum an Stromkosten spart.
Die Baugenehmigung für einen Carport und der Aufbau
Je nach Größe und lokalen Vorschriften benötigt man für den Bau eines Carports eine Baugenehmigung. Dabei gelten sowohl das Landesrecht, als auch die Vorschriften von den Städten und Kommunen.
Die Regelungen variieren von Bundesland zu Bundesland, die Baugenehmigung ist gegen eine amtliche Gebühr erhältlich. Im Bebauungsplan werden von den Kommunen individuell die Vorschriften und Regeln für Bauten festgelegt. Dieser beinhaltet unter anderem die vorgesehenen Standorte für Stellplätze sowie eine bestimmte Dachneigung, oder auch speziell vorgesehene Dacheindeckungsmaterialien. Der Bebauungsplan für die Kommune findet man im zuständigen Bauamt.
Zustimmung von Nachbarn
Auch eine Zustimmung des Nachbarn kann für den Bau eines Carports notwendig sein. Am einfachsten ist es daher, bei einem geplanten Bau vorher mit dem Nachbarn zu sprechen.
Der Bauantrag für einen Carport
Ist ein entsprechender Bauantrag für einen Carport notwendig, wird eine Bauzeichnung im Maßstab 1:100, ein Auszug aus dem Liegenschaftskataster sowie ein eventueller Standsicherheitsnachweis erforderlich.
Fazit
Ein Carport kann aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden. Die Kosten für den Carport setzen sich aus den verschiedensten Faktoren zusammen. Bevor man ein Carport bauen möchte, sollte man sich gut informieren und alles genau planen. In manchen Bundesländern ist zum Bau eines Carports auch eine Baugenehmigung notwendig.