Offen gestaltete Wohnräume bzw. -bereiche sind seit einigen Jahren überaus beliebt und längst keine Seltenheit mehr. Sowohl in Maisonettewohnungen als auch klassisch geschnittene Wohnbereiche, in welchen beispielsweise das Ess-/Wohnzimmer nahezu nahtlos in die Küche übergeht, stellen für die Gestaltung des Bodens eine besondere Herausforderung dar. In diesem Zusammenhang stellt sich also die Frage, wie sich ein fließender Fließen-Parkett-Übergang realisieren lässt.
Das Wichtigste in Kürze
- Für die Gestaltung von Übergängen sind Materialkenntnisse unabdingbar.
- Übergänge können durch die Verwendung einer Schiene leicht realisiert werden.
- Mit etwas höherem Aufwand lassen sich Übergänge ohne Schiene ebenfalls integrieren.
Multifunktionalität für Wohnbereiche liegt im Trend
Raumlösungen, welche eine große Anzahl unterschiedlichster Bedürfnisse erfüllen können, genießen eine große Beliebtheit. Die Multifunktionalität, die in Wohnzimmern sowie im Ess- und Küchenbereich einen hohen Mehrwert in Sachen Wohnqualität bieten kann, gewinnt einen zunehmend größer werdenden Zuspruch und bietet ein paar vielversprechende Vorteile:
- Multifunktionale Raumlösungen sorgen für eine hohe Platzersparnis
- Offene Bereiche zwischen Küche und Wohnzimmer ermöglichen eine komfortablere Kommunikation.
- Spielen, kochen und essen sind bei offenen Räumen gleichzeitig möglich.
Trotz dieser Vorteile gibt es die eine oder andere Herausforderung zu bewältigen. Insbesondere der jeweils vorhandene Untergrund bringt in diesem Zusammenhang die unterschiedlichsten Ansprüche mit sich. So spielt zum Beispiel im Wohn- und Essbereich eine gemütliche Atmosphäre eine wichtige Rolle, während in der Küche die Kratz- und Abriebfestigkeit an oberster Stelle steht.
Vor diesem Hintergrund ist es also umso wichtiger, dass sowohl Fliesen als auch Parkett geschmack- und stilvoll miteinander kombiniert werden. Ein solcher Übergang lässt sich zum Beispiel mithilfe eines sogenannten Anpassungsprofils mit bzw. ohne Dehnfuge gestalten. Ein solches Profil kann unter anderem Höhenunterschiede von bis zu drei Zentimetern ausgleichen und die Optik eines Raumes bzw. des Bodens enorm aufwerten.
Den Übergang von Fliesen zu Parkett erfolgreich in die Tat umsetzen
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, über die Eigenschaften und Verhaltensweise von verschiedenen Materialien, die verwendet werden sollen, einige Kenntnisse zu besitzen. Dieser Umstand spielt sowohl während der Planungsphase als auch im späteren Verlauf nach dem erfolgreichen Abschluss der Arbeiten eine wichtige Rolle.
Grundsätzlich wird Parkett aus einem sehr harten Holz gefertigt. Ist das Material in (sehr) kleine Stücke geschnitten, lassen sich individuell gestaltete Muster auf dem Boden auslegen. Dabei ist es wichtig, dass das Parkett grundsätzlich immer auf einem tragfähigen Grund verlegt wird. Das Material kann wahlweise aufgeklebt oder schwimmend auf dem Boden verlegt werden.
Bei einem tragfähigen Untergrund handelt es sich in der Regel um Estrich. Auf diesem muss im ersten Schritt eine Trittschalldämmung verlegt werden. Im Anschluss daran erfolgt eine zweite Auflage in Form einer dampfdichten Folie.
Im Gegensatz zum Parkett müssen Fliesen zwingend auf dem Estrich aufgeklebt werden. Das Auftragen von Tiefengrund ist in diesem Zusammenhang ebenfalls eine absolute Notwendigkeit, um den Fliesen zu einer besseren Haftung zu verhelfen und um den Staub besser binden zu können. Anschließend lässt sich ein spezieller Fliesenkleber verwenden, um die Fliesen zu verlegen. Das saubere Verfugen der angebrachten Fliesen stellt den letzten Arbeitsschritt dar.
Bei beiden Bodenbelägen handelt es sich um überaus pflegeleichte Oberflächen, sofern diese richtig verlegt worden sind. Allerdings stellt der Übergang von Fliesen zu Parkett eine erhebliche Herausforderung dar, da sich allein wegen der unterschiedlichen Materialstärken etwaige Unregelmäßigkeiten durch Wärmeverhältnisse und/oder Dampf ergeben können. Um die hier entstehenden Unterschiede auszugleichen, wird Estrich benötigt.
Darüber hinaus dunstet das Holz des Parketts in der Regel deutlich stärker aufgrund von Feuchtigkeit aus, als es bei Fliesen der Fall ist. Ist eine Fußbodenheizung im Boden vorhanden, treten Ausdehnungen wesentlich schneller auf. Aus diesem Grund ist es für den Ausgleich der Ausdehnungen wichtig, Fugen einzuplanen, deren Größe sich anhand der jeweiligen Fläche des Parketts berechnen lässt.
Die Fuge sorgte zudem dafür, dass das eingelassene Parkett keine nach oben ausgerichtete Wölbungen im Laufe der Zeit entwickelt. Das Aussehen des Übergangs hängt letztendlich davon ab, ob das Parkett oder die Fliesen zuerst verlegt wurden. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Übergang ohne Schiene gestalten
Eine schnelle und ebenso unkomplizierte Lösung für die Realisierung, die Verwendung eines Übergangsprofils in Form einer robusten Schiene. Sie werden in der Regel immer dann verwendet, wenn benachbarte Böden nahezu die gleiche Höhe besitzen. Optisch ordentlicher und sauberer ist hingegen eines Übergangs ohne die Verwendung einer solchen Schiene. Zu diesem Zweck eignet sich zum Beispiel die Nutzung eines Abschlussprofils aus Edelstahl, das die Fliesen- und Parkett-Oberflächen voneinander sauber voneinander trennt.
Für die Verlegung eines Abschlussprofils wird zunächst das Parkett auf dem Boden verlegt. Daraufhin wird das Profil in einem ungefähren Abstand von sieben bis acht Millimetern zum Rand des Parketts eingelassen. Sobald dieser Arbeitsschritt erledigt ist, kann mit dem Verlegen der Fliesen begonnen werden, welche ebenfalls einen Abstand von rund acht Millimetern zum Abschlussprofil aufweisen sollten.
Ist den beidseitigen Abständen entsteht automatisch eine sogenannte Bewegungsfuge, welche mit Spritzkork oder Silikon ausgefüllt wird. In diesem Arbeitsschritt ist es wichtig darauf zu achten, dass die Bewegungsfuge in ihrer Breite sowie Tiefe möglichst identisch sind. Sobald die jeweils gewählte Masse in der Bewegungsfuge platziert ist, können etwaige entstandene Überschüsse entfernt und die gesamte Fläche geglättet werden.
Vor allem für nasse Bereiche eignen sich Kork- sowie Silikonfüllungen in der Bewegungsfuge ideal. Insbesondere bei Übergängen vom Küchen- in den Wohnbereich bietet diese Lösung einen erheblichen Mehrwert über einen langen Zeitraum hinweg. Die Form ist in diesem Zusammenhang in Sachen Gestaltung über flexibel.
Optisch ansprechende und moderne Akzente setzen
Auffällige und ebenso optisch ansprechende Akzente lassen sich durch die Verwendung von Materialien erreichen, welche einen Kontrast zueinander bilden. Bei einer visuellen Aufteilung der eigenen vier Wänden können auf diese Weise selbst durch die einfachste Einrichtung ansprechende und ebenso kreativ anmutende Ergebnisse erzielt werden.
Wird zum Beispiel eine Fliese aus Marmor für die Küche verwendet, erhält nicht nur diese, sondern auch die darin aufgestellten Einrichtungsgegenstände einen edlen und eleganten Look. Dabei bleibt festzuhalten, dass Fliesen aus hochwertigem Granit grundsätzlich immer den Ruf eines Alleskönners genießen und sowohl in Küchen als auch Wohnzimmern jede Menge kreative Potenzial entfalten können. Unabhängig davon ist die Pflege von gefliesten Oberflächen sehr einfach und schnell zu bewerkstelligen.
Eine weitere stilvolle Möglichkeit ist das sogenannte Fischgrätparkett, welches derzeit wieder ein echtes Revival in privaten Wohnräumen jedweder Größenordnung erlebt und in zahlreichen Wohn- und Küchenbereichen angebracht wird. Bei diesem Vorgehen werden einzelne Holzstäbe durch Fliese ersetzt. Auf diese Weise entsteht ein einmalig schöner Übergang zwischen dem Parkett und den Fliesen. Mit dieser kreativen Idee lassen sich zum Beispiel die Moderne sowie die Nostalgie der 60er-Jahre miteinander verbinden und verleihen einen durchweg ansprechenden Look.
Die Verlegung ist jedoch äußerst mühsam, weshalb es sich anbietet, Profis für diese zeitintensive Arbeit zu beauftragen und sich nach Abschluss der Arbeiten an dem Gesamtergebnis zu erfreuen.
Die Verwendung einer geraden Fuge
Bei großen Einbauküchen oder bei nahezu quadratisch gebauten Räumlichkeiten sollte sich für klare Verläufe der Kanten entscheiden. Auch für Kochinseln sind gerade Kanten ausnahmslos gut geeignet. Darüber hinaus können auf diese Weise abwechslungsreiche und optisch ansprechende Kontraste zwischen dem Parkettboden sowie den Fliesen erzeugt werden. Insbesondere durch die Verwendung einer hochwertigen Leiste aus Messing können die starken Kontraste nachhaltig hervorgehoben werden.
Exotisch angehauchte Gemüter können zum Beispiel weiße Fliesen mit einem dunklen Parkettboden kombinieren und eine geometrische Formgebung verleihen. Einen Retrofaktor erhält eine Küche dann, wenn an den Fronten keine Griffe angebracht sind und die Kochinsel in Teilen aus Granit besteht. Für schöne Abgrenzungen sorgt jedoch auch ein rustikaler Parkettboden, welcher dem französischen Landhausstil entspricht.
Vor dem Anbringen einer solchen Kante ist es unbedingt notwendig, dass das Höhenniveau zwischen den Fliesen sowie dem Parkett ausgeglichen wird. Alternativ lassen sich Mosaikfliesen als Übergang ideal für diesen Bereich einsetzen. Hierbei ist es wichtig, dass die Mosaiksteine in einem sogenannten Mörtelbrett verlegt werden, bevor sie an ihrem finalen Platz eingelassen werden.
Hilfreiche Tipps für Übergänge
Unter Berücksichtigung von ein paar wenigen fundamentalen Regeln, lassen sich Parkett und Fliesen problemlos miteinander kombinieren und nahtlose Übergänge in das Gesamtkonstrukt integrieren. Zu diesem Zweck kann es überaus hilfreich sein, wenn zunächst eine Skizze inklusive Maße sowie eventuell vorhandenen Besonderheiten des Raumes erstellt wird. Die in Eigenregie erstellte (Konzeptions-)Zeichnung dient im Anschluss dazu, die benötigte Menge an unterschiedlichen Materialien für die praktische Umsetzung zu ermitteln.
Für den bestmöglichen Überblick an verfügbaren Varianten ist eine ausführliche und zugleich individuelle Beratung durch den jeweiligen Hersteller des Parketts und/oder der Fliesen grundsätzlich immer empfehlenswert. Da das Parkett über die Zeit Feuchtigkeit aufnimmt ist es im Rahmen der Planungen wichtig, eine Bewegungsfuge zu berücksichtigen.
Für das Auffüllen der Bewegungsfuge eignet sich spezielle Fugenmasse sowie Silikon und Spritzkork. In optischen Belangen haben sich Kombinationen aus hellem Parkettboden, Fliesen in Grau sowie weißen Holzmöbeln als überaus schön herausgestellt.
Eher dunkles Parkett lässt sich bestens mit anthrazitfarbenen Fliesen hervorheben. Dazu passend Möbel im seit einigen Jahren angesagten Industriedesign. Übergänge lassen sich selbst als Blickfang hervorragend in Szene setzen. Bei dieser Gestaltungsvariante sollte jedoch vor allem der Parkettboden ein möglichst schlichtes Erscheinungsbild besitzen. Andernfalls kann auf den/die Betrachter/in ein chaotisch wirkender Eindruck entstehen und einen ansonsten schönen Raum mit optischen Reizen regelrecht überladen.
Fazit zu Übergängen
Ein Fliesen-Parkett-Übergang ist nicht nur funktional, sondern kann durchaus ein willkommenes Stilmittel für kreativ eingerichtete Räumlichkeiten sein. Dabei sind sowohl dem individuellen Geschmack als auch der persönlichen Kreativität kaum nennenswerte Grenzen gesetzt. Grundsätzlich spielt es eine wesentliche Rolle, einige Problemstellungen in den persönlichen Planungen im Vorfeld zu berücksichtigen, um entsprechend passende Lösung erarbeiten zu können.
Vor diesem Hintergrund sollte die Bewegungsfuge im Hinblick auf die Umsetzbarkeit einen hohen Stellenwert einnehmen, sodass der Parkettboden ausreichend viel Platz „zum Atmen“ hat, um sich aufgrund von Feuchtigkeit ausdehnen zu können und sich nicht nach oben wölbt. Was die Wahl der Material- und Farbkombinationen angeht, stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte zur Auswahl zur Verfügung, die allesamt das Potenzial besitzen, bislang geltende Horizonte zu überschreiten und neue Ideen in die eigenen Überlegungen einfließen zu lassen.
Wer also die genannten Tipps befolgt und einige wichtige Merkmale und Eigenschaften berücksichtigt, kann Übergänge für Parkett und Fliesen erfolgreich und ebenso kreativ gestalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was ist ein sogenanntes Übergangsprofil und wofür wird es verwendet?
Das am einfachsten gestaltete Übergangsprofil erfüllt den Zweck einer optischen Aufwertung und dient nicht dazu, etwaige vorhandene Höhenunterschiede auszugleichen. In der Regel werden Übergangsprofile immer dann verwendet, wenn die Bodenbeläge von zwei aneinandergrenzenden Räumen ungefähr die gleiche Höhe besitzen.
Wofür und wann kommt ein Anpassungsprofil zum Einsatz?
Wenn die Aufbauhöhe zwei angrenzenden Bodenbelägen stark unterschiede aufweist, wird üblicherweise ein Anpassungsprofil verwendet. Sie können Höheunterschiede von bis zu drei Zentimetern problemlos korrigieren. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel etwaige Stolperfallen aus der Welt schaffen, wodurch für den Bodenbereich eine Aufwertung entsteht.