E-Auto Versicherung – gibt es Unterschiede zur Versicherung für Verbrenner?

Wenn Sie ein Elektroauto versichern möchten, fragen Sie sich vielleicht, ob es Unterschiede zur klassischen Kfz-Versicherung für Verbrenner gibt. Schließlich sind E-Autos in der Anschaffung oft deutlich teurer als vergleichbare Benziner-Modelle. Doch wie sieht es bei den Versicherungsprämien aus?

Laut einer Analyse von Verivox, die 500 Tarife von 81 Versicherern verglich, waren die Kaskoprämien für E-Autos im Jahr 2014 noch rund 6 Prozent höher als für Benziner. Inzwischen hat sich das Bild jedoch gewandelt: Bei einem Vergleich von 28 Modellpaaren war die elektrisch angetriebene Alternative in 20 Fällen günstiger zu versichern.

Versicherungspflicht für Elektroautos

Für Elektroautos gelten dieselben Versicherungsbestimmungen wie für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Auch bei einem E-Auto ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben, ohne die das Fahrzeug nicht auf öffentlichen Straßen bewegt werden darf. Versicherungsunternehmen bieten spezielle Tarife für Elektrofahrzeuge, Hybride und Plug-in-Hybride an, die auf die Besonderheiten dieser Fahrzeugtypen zugeschnitten sind.

Der Versicherungsschutz für Elektroautos sollte unbedingt eine umfassende Absicherung der Batterie beinhalten, da diese die kostspieligste Komponente des Fahrzeugs darstellt. Wichtige Tarifmerkmale sind hier ein weitreichender Akkuschutz, die Abdeckung von Schäden durch Blitzschlag, Überspannung und Bedienungsfehler sowie der Einschluss von Schäden an Ladekabeln oder der heimischen Ladestation (Wallbox).

Kfz-Haftpflichtversicherung als Pflichtversicherung

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist für jedes Elektroauto obligatorisch. Sie kommt für Personen-, Sach- und Vermögensschäden auf, die anderen Verkehrsteilnehmern durch den Betrieb des versicherten Fahrzeugs entstehen. Insbesondere Kapitalgesellschaften wählen häufig hohe Versicherungssummen von bis zu 100 Millionen Euro pauschal und bis zu 15 Millionen Euro pro geschädigter Person. Manche Versicherer bieten im Rahmen der Kfz-Haftpflicht auch eine sogenannte „Mallorca-Police“ an, die Schäden durch gemietete Fahrzeuge im Ausland abdeckt.

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Teil- und Vollkaskoversicherung als optionaler Schutz

Eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung ist für E-Autos zwar nicht vorgeschrieben, bietet aber einen sinnvollen Zusatzschutz. Die Teilkasko springt unter anderem bei Schäden durch Brand, Sturm, Hagel, Glasbruch, Diebstahl, sowie auch Marderbiss, ein. Die Vollkaskoversicherung ersetzt darüber hinaus auch selbstverschuldete Unfallschäden am eigenen E-Auto und leistet bei mutwilligen Beschädigungen durch Dritte.

Je nach gewähltem Tarif können diverse Zusatzbausteine den Versicherungsschutz optimal abrunden. Dazu zählen beispielsweise:

  • Neupreisentschädigung innerhalb von 24 Monaten nach Kauf bei einem Totalschaden
  • Abdeckung von Schäden durch Überspannung und Kurzschluss
  • Einschluss des Akkus in die Vollkaskodeckung (teils mit Ausschlüssen bezüglich Alterung und Materialfehlern)
  • GAP-Deckung für die Differenz zwischen Restforderung des Finanzierers und Wiederbeschaffungswert bei Totalschaden oder Diebstahl

Besonderheiten bei der Versicherung von Elektroautos

Bei Versicherungen für Elektroautos gibt es einige Besonderheiten zu beachten, die sich von herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen unterscheiden.

Der Akku ist das Kernstück jedes Elektroautos und somit ein elementarer Bestandteil der Versicherung von Elektroautos. Als Fahrzeugteil ist der Akku in der Kaskoversicherung eingeschlossen und kann gegen verschiedene Schäden abgesichert werden. Je nach Kfz-Versicherer und gewähltem Tarif sind Akkus beispielsweise gegen Brand, Überspannung, Blitzschlag, Kurzschluss, Diebstahl, Hackerangriffe und Folgeschäden durch Tierbiss versichert.

Unterschiede bei geleasten und gekauften Elektrofahrzeugen

Für den Versicherungsschutz spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob es sich um ein gekauftes oder geleastes Elektrofahrzeug handelt. Allerdings verlangen Leasinggeber bei E-Autos typischerweise den Abschluss einer Vollkaskoversicherung. Dies ist wichtig zu beachten, da im Jahr 2022 bereits 32 % der neu zugelassenen Pkw Elektroautos waren und viele davon geleast werden.

Tipp: Wallbox und Kabel mitversichern lassen

Neben dem Elektroauto selbst können auch die Ladestation (Wallbox) und das Ladekabel in die Versicherung einbezogen werden, da diese häufig auch vor der Garage angebracht werden. Seit Ende 2020 fördert die KfW den Einbau privater Ladestationen für E-Autos mit einem Zuschuss von bis zu 600 Euro. Versicherungen bieten einen speziellen Zubehörschutz an, der Wallboxen, Ladekabel und Adapter vor Schäden oder Diebstahl absichert. Dieser zusätzliche Schutz ist empfehlenswert, um im Schadensfall keine böse Überraschung zu erleben.

Der Abschluss einer fundierten Versicherung unter Berücksichtigung von Öko-Tarifen und Zusatzleistungen wie Zubehörschutz ist entscheidend, um den individuellen Bedürfnissen bei der Versicherung von Elektroautos gerecht zu werden.

E-Auto Versicherung: Worauf Versicherungsnehmer achten sollten

Bei der Auswahl einer geeigneten E-Auto-Versicherung gibt es einige wesentliche Punkte zu berücksichtigen. Insbesondere der Versicherungsschutz für den Akku, die Übernahme von Entsorgungskosten im Schadensfall sowie die Frage nach einer Neu- oder Zeitwertentschädigung sollten genau geprüft werden.

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Da der Akku das Herzstück eines Elektroautos darstellt und zugleich das teuerste Bauteil ist, empfiehlt sich ein umfassender Versicherungsschutz. Spezielle Versicherungskomponenten wie eine Allgefahrendeckung für den Akku bieten hier zusätzliche Sicherheit. Vergleichen Sie die maximalen Versicherungssummen, den Wiederbeschaffungswert des Akkus sowie die jährlichen Rückstufungssätze des Akkuwertes bei verschiedenen Anbietern.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage, ob die Versicherung im Falle eines Totalschadens die Entsorgungskosten für den Lithium-Ionen-Akku übernimmt. Grundsätzlich ist hier zwar der Autohersteller in der Pflicht, dennoch bieten manche Versicherer einen zusätzlichen Schutz, falls der Hersteller die Kosten nicht trägt.

Ebenfalls relevant ist, ob im Schadensfall der Neu- oder lediglich der Zeitwert des Akkus erstattet wird. Eine Neuwertersatz-Regelung kann gerade in den ersten Jahren nach der Anschaffung eines E-Autos vorteilhaft sein, da die Akkupreise aktuell noch sehr hoch sind.

Zusätzlich zur Akku-Absicherung sollte eine gute E-Auto-Versicherung auch erweiterte Leistungen wie eine Mallorca-Police, einen Schutz bei grober Fahrlässigkeit sowie eine Deckung für Folgeschäden von Marderbissen enthalten. Mit der Wahl des richtigen Versicherungsschutzes sind Sie mit Ihrem Elektroauto für alle Eventualitäten gut gerüstet.

Fazit

Beim Vergleich der Versicherungskosten zwischen Elektroautos und Verbrennern lässt sich feststellen, dass E-Autos teilweise bereits günstiger versichert werden können. Laut Check24 ist eine Kfz-Versicherung für Elektrofahrzeuge heute durchschnittlich 15 bis 30 Prozent preiswerter als für vergleichbare Verbrennermodelle. Dennoch variieren die Versicherungsbeiträge je nach Automarke und -modell, sodass nicht pauschal gesagt werden kann, dass die Versicherung eines E-Autos immer kostengünstiger ausfällt.

Unabhängig von der Antriebsart berechnen Versicherer die Prämienhöhe anhand diverser Kriterien. Um die passende E-Auto-Versicherung zu finden, empfiehlt es sich daher, verschiedene Tarife miteinander zu vergleichen. Achten Sie dabei auf die Leistungsmerkmale wie beispielsweise den Versicherungsschutz für den Akku, die Übernahme von Entsorgungskosten im Schadensfall oder die Neu- bzw. Zeitwertentschädigung bei Akkuschäden. Auch ein Schutz vor Schäden durch Tierbisse oder Diebstahl des Ladekabels kann sinnvoll sein.

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