Im hohen Norden, wo heiße Quellen aus dem Erdboden sprudeln, haben die Menschen bereits vor Jahrhunderten begriffen, dass das Baden in einer natürlichen Hot Tub zur Entspannung beiträgt. Die Idee in einem Badeschuber oder einem Badefass aus Holz, die mit einem entsprechenden Ofen beheizt werden, unabhängig von der Nähe zu solchen Heilquellen deren Wirkung zu genießen, lag auf der Hand. In Skandinavien ist die Hottub bis in die heutige Zeit eine beliebte Art sich von einem anstrengenden Tag zu erholen und die heilsame Wirkung eines heißen Bades auf sich wirken zu lassen. Auch im restlichen Europa und auf der ganzen Welt ist die Nachfrage nach der Hot Tub in den letzten Jahren enorm gestiegen. Alles Wissenswerte über die skandinavischen Badegelegenheiten haben wir hier zusammengestellt.
Herstellungsart und Materialien
Während das ursprüngliche Badefass ausschließlich aus Holz gefertigt wurde, sind die modernen Versionen meistens holzverkleidete Kunststoffwannen. Dies hängt in erster Linie mit der Haltbarkeit und Wartung zusammen. Hölzerne Badeschuber werden nach einer gewissen Nutzungsdauer gerne mal undicht und sind relativ wartungsintensiv. Die meistens aus LDPE, HDPE oder auch glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellten Hot Tubs dagegen sind dauerhaft dicht und bedürfen nur wenig Pflege.
Die Verkleidung der Badeschuber ist weiterhin traditionell aus Holz und gewährleistet so eine urige, naturverbundene Optik. Bei der Auswahl der Holzwarten besteht viel Spielraum. Die Optik der Hot Tub kann so an den Aufstellort und dortige Umgebung angepasst werden. Bei der Wahl der richtigen Holzart gibt es im Wesentlichen drei Faktoren zu beachten: Lebensdauer, Preis und Farbe. Die gängigsten Holzarten, die bei der Badefass Herstellung verwendet werden, sind:
- Fichtenholz
- Lärchenholz
- Eiche
- Rote Zeder
- Thermowood
Die vermutlich am häufigsten gewählte Holzverkleidung für die Hottub besteht aus Fichtenholz. Fichte hat eine helle Farbe und ist die günstigste Variante, für die man sich entscheiden kann. Abstriche muss man hier jedoch bei der Lebensdauer machen. Nach 8-10 Jahren gilt es spätestens die Verkleidung auszutauschen.
Lärchenholz hat einen etwas gesättigteren hellen Braunton und ist ebenfalls sehr preiswert. Die Lebensdauer ist mit bis zu 15 Jahren deutlich höher als beim Fichtenholz. Die Dauerbrenner, wenn es um die Lebensdauer geht, sind Eiche und Rote Zeder. Diese Hölzer überstehen ohne Weiteres mehrere Jahrzehnte und müssen unter Umständen ein Leben lang nicht ausgetauscht werden. Dies schlägt sich jedoch auch im Preis nieder. Eiche und Rote Zeder gehören zu den teureren Verkleidungen für die Hottub. Farblich ist vor allem die Rote Zeder facettenreich und äußerst dekorativ.
Besonders funktional ist das sogenannte Thermowood. Der Name rührt von einer thermischen Behandlung her, die das Holz bei 160 Grad und Sauerstoffentzug gegen Nässe, Hitze, Fäulnis und Pilzbefall besonders resistent macht. Diese Eigenschaften machen es ideal als Verkleidung für Badeschuber. Preislich liegt das Thermowood im oberen Segment. Bei der Farbauswahl ist man hier relativ flexibel, da das Thermowood in einer breiten Farbpalette erhältlich ist.
Bei der Entscheidung für die Holzart gibt es weder richtig noch falsch. Wichtig ist, dass man die eigenen individuellen Bedürfnisse bedenkt und sich darüber klar ist, welches Budget für die Anschaffung einer Hot Tub zur Verfügung steht.
Richtig einheizen mit dem richtigen Ofen für die Hottub
Nicht nur bei der Materialauswahl gibt es einiges zu bedenken, auch der richtige Ofen muss sorgfältig ausgewählt werden. Traditionell wird ein Badefass mit einem Holzofen beheizt. Dieser kann entweder innerhalb oder außerhalb des Badeschubers aufgestellt sein. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die es vorab abzuwägen gilt.
Beim innenliegenden Ofen liegt der Vorteil in erster Linie in der hohen Effizienz. Das Wasser hat ständig Kontakt mit der Außenwand des Ofens und heizt sich so sehr schnell auf. Nach und nach muss von außen holz nachgeschoben werden, damit der Ofen nicht ausgeht. Das einzige Problem einer Hot Tub mit Innenofen liegt darin, dass er Platz im Badeschuber braucht und so die Personenzahl, die bequem im Badefass Platz findet, verringert wird.
Außenöfen haben diesen Nachteil nicht. Sie stehen außerhalb der Hottub und ermöglichen es so, den Umfang voll ausnutzen zu können. Das größte Manko liegt dabei an der geringen Effizienz. Ein außenliegender Ofen gibt sehr viel Wärme ungenutzt ab und ist so deutlich weniger nachhaltig.
Die dritte Möglichkeit ist der Einsatz einer Elektroheizung. Diese hat den unbestreitbaren Vorteil, dass man kein Holz nachschieben muss und die Bedienung sehr leicht und vor allem zeitsparend ist. Man muss die E-Heizung nicht reinigen und sie heizt den Badeschuber konstant auf. Unbedingt zu beachten ist, dass man sich die E-Heizung von einem Elektriker abnehmen lässt. Die Kombination aus Wasser und Elektrizität kann bei laienhafter Montage schnell zur Gefahr werden. Ebenfalls denkbar ist eine Kombi aus Holz- und E-Ofen. Diese ermöglicht eine konstante Wärme und hohe Energieeffizienz.
Für welchen Ofen man sich schlussendlich entscheidet, hängt ähnlich wie bei der Auswahl des Holzes von den eigenen Präferenzen ab. Wer aber das authentische Erlebnis des skandinavischen Badeschubers haben will, der sollte auf das Original zurückgreifen und sich für einen Holzofen entscheiden.
Wasserpflege
Besondere Aufmerksamkeit braucht das Wasser. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser mit einer Filteranlage gereinigt werden kann und einen möglichst konstanten pH-Wert zwischen 7,2 und 7,6 hat. Dies ist sowohl für die eigene Haut als auch für das Holz von Bedeutung. Chlor kann ebenfalls zum Einsatz kommen, ist aber kein Muss. Idealerweise sollte das Wasser wöchentlich gewechselt werden. Dies gilt insbesondere bei häufiger Nutzung der Hottub. Zur Reinigung der Wanne reichen herkömmliche Reiniger oder auch Kernseifen völlig aus.
Holzpflege
Natürlich muss auch das Holz regelmäßig gepflegt werden. Dazu sollte man in regelmäßigen Abständen das Holz mit Holzölen oder einer Lasur einstreichen. Dies verhindert Schäden und erhöht die Lebensdauer signifikant.
Wichtige Fragen zur Hot Tub in aller Kürze
Wie hoch sind die monatlichen Betriebskosten einer Hot Tub?
Die Kostenfaktoren können variieren, setzen sich aber im Wesentlichen aus Holz (bzw. Strom), Wasser und Pflege zusammen. Bei einem Badefass durchschnittlicher Größe (ungefähr 1000 Liter) muss man mit etwa 20-30 EUR pro Monat an Fixkosten rechnen.
Wie lange dauert es durchschnittlich bis eine Hottub aufgeheizt ist?
Die Dauer der Aufheizphase einer Hottub hängt einerseits von der Größe des Badefass und andererseits von der Leistung des Ofens ab. Pauschal kann man sagen, dass ein Badeschuber mit 1000 Liter Fassungsvermögen und einem Ofen mittlerer Leistung ungefähr 1 bis 1 ½ Stunden Aufwärmzeit braucht. Bei einen sehr großen Badeschuber mit bis zu 2500 Liter Fassungsvermögen erhöht sich die Aufheizdauer auf 3 bis 3 ½ Stunden.